Doch die Dreharbeiten haben kaum begonnen, da läßt der Produzent David O. Selznick sie wieder stoppen, weil er merkt, er hat den falschen Regisseur und – selbst nach der x-ten Fassung – immer noch kein gutes Drehbuch. In der bisherigen Version würde der Film weit über sieben Stunden dauern.
Die Regiefrage ist schnell gelöst. Selznick engagiert Victor Fleming, einen leidgeprüften Routinier, der gerade den Zauberer von Oz dreht. Schwieriger ist es, den Star-Schreiber Ben Hecht zu überzeugen, ein handhabbareres Script zu liefern. Hecht hat keine Zeile des Romans gelesen, findet die Saga um Scarlett O’Hara und Rhett Butler, Melanie und Ashley scheußlich, eine iebesschnulze, „Mondlicht und Magnolien“-Kitsch. „Außerdem hat noch nie ein Bürgerkriegsfilm auch nur einen Cent eingespielt.“ Und sowieso warten auf ihn andere Jobs. Panisch greift Selznick zu einer Notlösung. Gemeinsam mit dem Regisseur Victor Fleming spielt er Hecht die vertrackte Handlung vor. Parallel dazu schreibt Hecht die Dialoge. Knapp eine Woche sind die drei Männer in Selznicks Büro eingesperrt, schlüpfen in wechselnde Rollen, steigern sich in den Rausch des Melodrams, durchleben den Brand Atlantas, die dramatische Geburt von Melanies Baby, Scarletts Intrigen und Amouren, kämpfen mit ihrer eigenen Erschöpfung, ihrer ständig wachsenden Gereiztheit und ihren unterschiedlichen Sichtweisen auf den Stoff – alles mit dem Ziel, ganz großes Kino zu erschaffen, auch wenn Hecht und Flemming eher den Flop des Jahrhunderts fürchten.
mit Boris Aljinovic, Jürgen Tarrach, Guntbert Warns
und Barbara Kowa
Regie Tina Engel
Bühnenbild Werner Hutterli
Kostüme Petra Kray
Spieldauer ca. 2 Stunden inkl. Pause
Der Film zum Stück:
Filmvorführung von David O. Selznicks Produktion von
Margaret Mitchells
VOM WINDE VERWEHT
Regie Victor Fleming
mit Vivien Leigh, Clark Gable, Olivia de Havilland, Leslie Howard, Hattie McDaniel u.a.
Bis TITANIC galt VOM WINDE VERWEHT als der größte Liebesfilm aller Zeiten, aber auch heute – fast 70 Jahre nach der ersten Aufführung – hat der Film nichts von seiner Kraft verloren. In den Millennium-Charts steht er immer noch auf Platz eins der erfolgreichsten Filme aller Zeiten.
Das Renaissance-Theater zeigt VOM WINDE VERWEHT, dessen "Making of" das Stück MONDLICHT UND MAGNOLIEN erzählt; am 26. Februar 2007, um 19.30 Uhr.
Der Eintritt kostet 8 €, mit einer gültigen Eintrittskarte für MONDLICHT UND MAGNOLIEN 6 €.
Spieldauer ca. 4 Stunden inkl. Pause.