Dieser stellt sich als sein ehemaliger Schulkamerad Mistingue heraus, den er bei einem Klassentreffen getroffen hat. An die letzte Nacht können sich beide nicht erinnern – eine aufgefundene Haarlocke, ein Schuh, ein Häubchen und auch ihre eigenen, kohlrabenschwarzen Hände geben ihnen Rätsel auf. Als Lenglumés Frau Norine in der Zeitung liest, dass in der Rue de la Lourcine ein Kohlenmädchen ermordet wurde, kombinieren die beiden entsetzt: Sie selbst sind die Mörder. Nun gilt es, möglichst rasch alle Spuren zu verwischen und die vermeintlichen Belastungszeugen Justin und Potard zu beseitigen …
Eugène Labiche gilt als Meister der französischen Gesellschaftskomödie des 19. Jahrhunderts. Er schrieb über 170 Lustspiele, Possen und Vaudevilles für Pariser Bühnen und wurde 1880 in die Académie française aufgenommen. DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE von 1857 gehört mit „Das Sparschwein“ zu seinen meistgespielten Stücken und zeigt bei aller Komik die Abgründe, die sich hinter einer bürgerlichen Fassade auftun können.
Sebastian Baumgarten, 1969 in Berlin geboren, studierte Opernregie an
der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin und war Assistent
von Ruth Berghaus, Einar Schleef und Robert Wilson u.a. in Hamburg,
Wien, Berlin und Zürich. Von 1999 bis 2002 war er Oberspielleiter am
Staatstheater Kassel und von 2003 bis 2005 Chefregisseur am Meininger
Theater. 2002 erhielt er für seine Inszenierung von Puccinis „Tosca“
am Staatstheater Kassel den Götz-Friedrich-Preis und wurde 2006 zum
Opernregisseur des Jahres gewählt. Zu seinen Inszenierungen der letzten
Jahre gehörten vorwiegend Arbeiten am Sprechtheater und spartenübergreifende Inszenierungen, u.a. „X-Wohnungen“ und „epidemic“ nach Lars von Trier am HAU Berlin (2004), „Hexenjagd“ am Schauspiel Köln
(2006), „Der Meister und Margarita“ (2008) am Düsseldorfer Schauspielhaus,
„Faust“ am Schauspiel Hannover (2007), „Tosca“ an der Volksbühne
Berlin (2008), und „Der Fremde“ am Schauspiel Frankfurt/ Maxim Gorki
Theater (2008). Zuletzt inszenierte er „Der goldene Topf“ am Staatsschauspiel
Dresden, „Dantons Tod“ am Maxim Gorki Theater in Berlin sowie
im Rahmen der Zürcher Festpiele 2010 „Die Banditen“ am Theater
Neumarkt.
Regie Sebastian Baumgarten
Bühne Thilo Reuther
Kostüme Tabea Braun
Musik Christoph Clöser
Video Stefan Bischoff
Licht Markus Keusch
Dramaturgie Andrea Schwieter
Mit:
Lenglumé Klaus Brömmelmeier
Mistingue Miguel Abrantes Ostrowski
Norine, Lenglumés Frau Carolin Conrad
Potard, Lenglumés Vetter Jan Bluthardt
Justin, Bediensteter bei Lenglumé Statisterie
Live-Musiker Christoph Clöser
Weitere Vorstellungen im Schiffbau/Box:
4./ 7./ 10./ 11./ 12./ 16./ 17./ 18./ 21. Februar, jeweils 20 Uhr
6./ 13. Februar, jeweils 19 Uhr
weitere Vorstellungen im Frühjahr 2011 sind in Planung