Ein dreifaches Jubiläum feiern die Berliner Festspiele am 27. August:
- seit zehn Jahren haben wir ein eigenes Haus, die ehemalige Freie Volksbühne an der Schaperstrasse, das gerade – dank Mitteln aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung umfassend saniert, modernisiert und ertüchtigt wurde;
- zehn Jahre Intendanz Joachim Sartorius
und 60 Jahre Berliner Festspiele.
Nicht viele der zahlreichen Institutionen, die in der Nachkriegszeit als Ausdruck der Normalisierung entstanden sind, hat so lange Geschichte vorzuweisen. Nicht alle haben überlebt und unter den wenigen noch bestehenden glänzen die Berliner Festspiele mit ihren Festivals besonders und prägen das kulturelle Leben der Stadt bis heute. Während des Kalten Krieges schlugen sie Brücken zwischen Ost und West. Die große Geburtstagsfeier der Stadt (750 Jahre) richteten die Festspiele genauso aus, wie die Veranstaltungen zu späteren historischen Anlässen – zum Beispiel in Bezug auf die Wieder-vereinigung. Hier begann die erfolgreiche Arbeit der Topographie des Terrors und aus dem Festspiel-Festival „Horizonte“ ist das Haus der Kulturen der Welt entstanden. Seit 2001 besitzen die Berliner Festspiele ein eigenes Haus, in dem die meisten Festivals und Veranstaltungen stattfinden. Das von Fritz Bornemann entworfene und 1963 von Erwin Piscator als erster Intendant in Betrieb genommene Theater wird nun, nach besseren und schlechteren Phasen, seit Beginn der Intendanz von Joachim Sartorius wieder mit künstlerischem Leben gefüllt. Nicht nur die bekannten „Formate“, wie MaerzMusik, Theatertreffen Berlin, JazzFest Berlin, spielzeit’europa, sondern auch das internationale literaturfest berlin und seit kurzem auch das Theatertreffen der Jugend finden hier ihr Zentrum; Sonderveranstaltungen wie die Begegnung mit der Nobelpreisträgerin Hertha Müller oder eine Lesung des Nobelpreisträgers 2010 Maria Vargas Llosa (demnächst) sind hier am besten platziert.
Mit einem großen Jubiläumsfest am 27. August ab 16.00 Uhr eröffnen die Berliner Festspiele ihr
modernisiertes Haus und beginnen mit ihrem dreifachen Jubiläum die kulturelle Saison Berlin 2011.
Konzerte, Lesungen, Theater, Gespräche und Führungen auf allen Bühnen des Hauses, im Garten, in der Kassenhalle und im Intendantenzimmer sind allen frei zugänglich. Auch die besondere Vorschau des Auftragswerkes der spielzeit’europa „Le Savali: Berlin“ von Lemi Ponifasio und MAU Company können Sie bei freiem Eintritt erleben!
Kostenpflichtig sind nur zwei acts:
1) das Konzert des Orquesta Experimental de Instrumentos Nativos aus Bolivien (um 19 Uhr auf der großen Bühne) das mit ungewohnten Naturinstrumenten aktuelle Musik spielt und sein Europa-Tournee mit diesem Auftritt beginnt und
2) der Festakt (um 20.30 auf der großen Bühne).
Anläßlich des Jubiläumsfestes erscheint Ende August „Das Buch der Berliner Festspiele 2001 – 2011“, das beim Fest vorliegen wird (Preis 18,-€).