Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Die neue Produktion des Theaters Kontra-Punkt in DüsseldorfDie neue Produktion des Theaters Kontra-Punkt in DüsseldorfDie neue Produktion des...

Die neue Produktion des Theaters Kontra-Punkt in Düsseldorf

Generationen vertragt Euch – eine theatralische Auseinandersetzung mit dem 4. Gebot

Premiere: Samstag, 26. November 2005, 19.00 Uhr, Berger Kirche Düsseldorf

Weitere Aufführungen: Sonntag, 27. November, Mittwoch, 30. November,

Samstag, 3. Dezember, Sonntag, 4. Dezember, jeweils 19.00 Uhr

 

Das 4. Gebot bildet den Ausgangspunkt einer neuen Musiktheaterproduktion des Theater Kontra-Punkt: Du sollst Vater und Mutter ehren.

Dieser älteste Generationenvertrag ist längst nicht mehr nur eine Verpflichtung innerhalb einer Familie - der erwachsenen Kinder gegenüber ihren alten Eltern - sondern er prägt den Zustand unserer ganzen Gesellschaft: wie gehen WIR mit dem Zustand des Menschen um, in dem er keinen „wirtschaftlichen Nutzen“ für die Allgemeinheit mehr hat.

In einer artifiziellen Zustandsbeschreibung treffen in unserem Stück drei

Generationen aufeinander:

Ein Club alter Menschen, der den Lebensabend unter sich verbringt, die

mittlere Generation in Form der „arbeitenden Bevölkerung“, die sich ihre

Dienste bezahlen lässt und die junge Generation, die angehenden

Erwachsenen, die in desolaten Familien aufgewachsen sind und ihre Eltern bisher nicht als „zu ehrenden“ Personen kennen gelernt haben. Der Club der Alten trifft sich zu einem Diner. Die Kommunikation findet über Volklieder ihrer Zeit statt. Die Alten erzählen autobiographische Geschichten über die

Beziehung zu ihren Kindern und Eltern im Positiven und im Negativen. Sie diskutieren ihre persönlichen Erlebnisse von „alt sein“.

 

Die mittlere Generation steht in einem ‚Dienstleistungsverhältnis’ zu den

Alten. Sie sind die Kellner, sie mutieren zu Pflegern, sie werden für alle

Dienste bezahlt. Sie haben ihre eigene Musiksprache. Eine Ver-bindung zu den Alten entsteht durch überlieferte Geschichten und Märchen, die eine

wiederkehrende Wahrheit verbindet. Zentral ist die Geschichte vom

„undankbaren Sohn“, der den hinfälligen Vater aus dem Schweinetrog essen

lässt, bis sein kleiner Sohn für ihn auch einen solchen Trog bauen möchte.

 

Die Jugendlichen berichten von ihren gescheiterten Beziehungen zu den

Eltern. Sie liefern den Gegen-entwurf zum 4. Gebot, indem sie verdeutlichen,

dass Eltern „Ehrwürdigkeit“ erwerben müssen. Sie erzäh-len, wie sie sich

kein Vorbild an ihren Eltern nehmen wollen. Eigentlich ein Aspekt ganz im

Sinne des Gebotes, das auch bedeutet, von den Fehlern der Eltern zu lernen.

Sie dichten aus ihren Geschichten Lieder, die sie mit ihren Mitteln

vertonen.

In diesem Projekt arbeiten Laien und Profis miteinander. Der dokumentarische Charakter der Inszenie-rung lebt von der Authentizität der Akteure.

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATEMLOSE HÖHENFLÜGE -- SWR Symphonieorchester mit Busoni und Sibelius im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Zwei unterschiedliche Zeitgenossen standen diesmal im Zentrum: Jean Sibelius und Ferrucio Busoni. Immerhin weiß man, dass beide in Helsinki Schumanns Klavierquintett in Es-Dur gemeinsam musizierten.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑