Sein Bruder Franz ist das ungeliebte Kind. Er hasst Karl und tut alles, um ihn beim Vater in Misskredit zu bringen. Franz will sich endlich all das holen, was ihm immer verwehrt war. Werte zählen nicht mehr, schon gar nicht die Familie, deren Zerstörung er in Kauf nimmt. Enttäuscht und wütend kehrt Karl daraufhin der Gesellschaft den Rücken und schließt sich einer militanten Gruppierung zorniger junger Männer an. Die Bande, radikal in ihren Zielen – Freiheit! Unabhängigkeit! Unsterblichkeit! – und in der Wahl ihrer Mittel, sagt dem längst überkommenen System der Väter den Kampf an. Doch bald ist Gewalt um der bloßen Gewalt willen an der Tagesordnung, Idealismus schlägt um in Aggression.
Für den erst 22-jährigen Schiller hatten »Die Räuber« weitreichende Konsequenzen: Arrest, Aufführungsverbot des als »revolutionär« eingestuften Stücks durch fast alle deutschen Regierungen, Verbot, mit dem Ausland in Beziehung zu treten, schließlich Schreibverbot. Nach der Uraufführung 1782 floh er bei Nacht und Nebel aus Stuttgart: »Die Räuber«, so schrieb er 1784, »kosteten mir Familie und Vaterland«.
Lars Eidinger, in dieser Spielzeit in Thomas Ostermeiers Inszenierung als Hamlet zu sehen, gibt mit »Die Räuber« sein Regiedebüt in Zusammenarbeit mit den Studierenden des 3. Studienjahrs Schauspiel der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«.
Regie
Lars Eidinger
Ausstattung
Christoph Rufer
Dramaturgie
Irina Szodruch
Video
Nico Felden
Maximilian von Moor / Pater
Urs Jucker
Karl von Moor
Tilman Strauß
Franz von Moor
Sebastian Zimmler
Amalia von Edelreich
Birte Schnöink
Spiegelberg
Claudius von Stolzmann
Schweizer
Grégoire Gros
Roller / Razmann
Toni Jessen
Schufterle / Schwarz
Felix Tittel
Termine
07.12.2008
08.12.2008
16.12.2008
21.12.2008
23.12.2008
Regie: Lars Eidinger (Regiedebüt)
Mit: Urs Jucker, Tilman Strauß, Sebastian Zimmler, Birte Schnöink, Claudius von Stolzmann, Gregoire Gros, Toni Jessen und Felix Tittel
Premiere am 5. Dezember 2008 um 20.30 Uhr (neu!!)
Weitere Vorstellungen am 6., 7., 8., 16., 21. und 23. Dezember 2008
sowie am 4., 6., 11., 17. und 24. Januar 2009
Koproduktion mit der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«