So erzählt der in poetischer Sprache und reichen, phantastischen Bildern schwelgende Text von den Anfängen des Propheten Mohammed und stellt die individuelle Freiheit über jeglichen Glauben, den Humanismus über jede Religion.
Der Roman geriet mit seiner Veröffentlichung im Jahr 1988 in einen globalen Skandal. Als blasphemisch gebrandmarkt, verhängte Ajatollah Chomeini, der als kleine Randfigur auch in dem Roman vorkommt, über den Autor die Fatwa. Es war das erste Mal, dass sich die westliche Welt mit einem Angriff auf ihre wesentlichen Werte – die Meinungs- und die Kunstfreiheit und somit auch die Religionsfreiheit – konfrontiert sah.
So sind »Die satanischen Verse« bis heute ein Buch, über das viel gesprochen und geschrieben, dessen Inhalt in seiner Komplexität jedoch selten erfasst wurde. Die Geschichten um vielschichtige Figuren, die der Tradition des magischen Realismus entspringen, sind für die Bühnenerzählung besonders geeignet.
Regisseur Ihsan Othmann gastierte bereits während der Spielzeit 2014.2015 in der Sprechrolle des Bassa Selim in Mozarts »Die Entführung aus dem Serail« am Hessischen Staatstheater Wiesbaden; seine Schauspielproduktion »Wartende Frauen« nach Euripides »Troerinnen« war 2015 bei den Internationalen Maifestspielen zu sehen. Seit 1992 lebt der kurdische Schauspieler und Regisseur zugleich in Berlin und Bagdad und beteiligt sich aktiv am Kulturaustausch zwischen dem Irak und Deutschland. Er arbeitet sowohl mit deutschen, irakischen als auch international gemischten Ensembles und organisierte ein Theaterfestival in der Stadt Erbil.
Regie Ihsan Othmann
Bühne & Kostüme Bartholomäus Martin Kleppek
Mit Judith Bohle, Stefan Graf, Benjamin Krämer-Jenster, Uwe Kraus, Felix Mühlen, Llewellyn Reichman, Tobias Rott, Janina Schauer
die beiden nächsten Vorstellungstermine sind am 21. & am 26. Mai jeweils um 19:30 Uhr