Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Einsame Menschen" - Gerhart Hauptmanns grosses Familien-Drama im Schauspielhaus Dortmund"Einsame Menschen" - Gerhart Hauptmanns grosses Familien-Drama im..."Einsame Menschen" -...

"Einsame Menschen" - Gerhart Hauptmanns grosses Familien-Drama im Schauspielhaus Dortmund

Premiere am 11. Oktober 2008 um 19.30 Uhr

 

Ein schönes Haus zum ungestörten Arbeiten, eine liebende Frau – und nun auch noch ein kleiner Sohn. Eigentlich ist alles zum Guten bestellt für Johannes Vockerat. Doch in dem jungen Intellektuellen brodelt es. Er will mehr, hat eine Utopie, eine Vision.

Die bürgerlichen Grenzen will er sprengen. Ein philosophisches Werk schaffen, das Welten vereint – seine eigene freie mit der seiner christlichen Eltern. Und vor allem möchte er: endlich über seine Ideen sprechen können. Da taucht die Studentin Anna Mahr auf – in der Johannes sofort eine Seelenverwandte erkennt. Während Johannes sich an Anna klammert, vom gemeinsamen Leben mit ihr und seiner Frau Käthe träumt – gerät seine Familie in immer panischere Aufregung...

 

Gerhart Hauptmann, der wichtigste deutsche Vertreter des literarischen Naturalismus, schuf vor über 100 Jahren ein Werk, das voller Konflikte steckt, die noch heute brisant sind. Einsamkeit in der Familie. Die (Un)Möglichkeit platonischer Liebe. Zerrissenheit zwischen zwei Frauen. Der Wunsch, alles zu vereinen, alle glücklich zu machen. Und die Katastrophe die – trotz allem guten Willen – aus genau diesem Bestreben folgen kann.

 

Johannes Vockerat meint sich in und durch Anna endlich zu erkennen, fühlt sich endlich nicht mehr allein mit seinen Gedanken. Immer länger soll Anna als Gast im Haus der Familie bleiben. Käthe, Johannes’ Frau, fühlt sich zurückgesetzt, Mutter Vockerat gerät in helle Aufregung und selbst der in politischen Dingen sonst revolutionäre Hausfreund Braun kann die neue Beziehung nicht gutheißen. Johannes versteht die Sorgen nicht, er hält seine Beziehung zu Anna für eine rein geistige: „Können denn die Menschen absolut nicht einsehen, dass ein Zustand kein Verbrechen sein kann, in welchem beide Teile nur gewinnen, beide Teile besser geworden sind?“

Mutter Vockerat stellt ihren Sohn vor die Wahl: „Ich oder diese Person!“ Aber für Johannes und Anna stellt sich eine ganz andere Frage: Können sie überhaupt noch ohne einander weiterleben?

 

Regie: Harald Clemen, Ausstattung: Martin Kukulies, Musik: Peter Kaizar

Es spielen: Barbara Blümel, Monika Bujinski, Claus Dieter Clausnitzer, Juliane Gruner, Christian Higer, Chris Pichler, Andreas Wrosch

Premiere am 11. Oktober

Weitere Vorstellungen am 17. und 23. Oktober

Informationen und Karten unter 0231/5027222 oder www.theaterdo.de

 

Neue Gesichter am Schauspiel Dortmund

„Einsame Menschen“ inszeniert von Harald Clemen – mit Chris Pichler und Christian Higer

 

Erstmals steht Christian Higer auf der Dortmunder Schauspiel-Bühne – als Johannes Vockerat. Christian Higer war zuletzt fest am Theater Würzburg engagiert, vorher am Stadttheater Konstanz. Er gewann verschiedene Preise, zuletzt 2006 den Preis für den besten Darsteller bei den Bayrischen Theatertagen.

Chris Pichler spielt Johannes’ Ehefrau, Käthe Vockerat. Auch sie ist erstmals auf der großen Dortmunder Bühne zu sehen – im Studio zeigte sie Ende der vorigen Spielzeit bereits ihren Romy Schneider-Abend. Chris Pichler ist aus verschiedenen Fernseh-Rollen bekannt und spielte unter anderem am Volkstheater Wien, am Nationaltheater Weimar und bei den Wiener Festwochen.

Auch Harald Clemen arbeitet erstmals in Dortmund – als Regisseur war er u.a. an den Münchner Kammerspielen, am Hamburger Thalia Theater und am Wiener Burgtheater engagiert. Bekannt wurde Harald Clemen durch psychologisch feine Arbeiten von großer Musikalität. Er arbeitet mit dem Ausstatter Martin Kukulies und dem Musiker Pater Kaizar zusammen, der für „Einsame Menschen“ eine ganz eigene Bühnenmusik komponiert.

 

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 17 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EIN ÜBERZEUGTER HUMANIST -- 5. Sinfoniekonzert des Staatsorchesters Stuttgart in der Liederhalle Stuttgart

Das Stück "Felder...im Vorübergehen" für Streichorchester aus den Jahren 1993/94 von Bernhard Lang ist nicht so spektakulär wie seine Oper "Dora", besitzt aber durchaus charakteristische…

Von: ALEXANDER WALTHER

EIN BEWEGENDER FEUERREITER -- Liedmatinee - Verleihung der Hugo-Wolf-Medaille in der Staatsoper Stuttgart

Die New York Times bezeichnete das Liedduo Christian Gerhaher (Bariton) und Gerold Huber (Klavier) als "größte Liedpartnerschaft der Welt". Dies betonte Kammersängerin Christiane Iven in ihrer…

Von: ALEXANDER WALTHER

NEUE SPHÄREN IM LICHTKEGEL -- Sao Paulo Companhia de Danca im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Mit der Deutschen Erstaufführung von "The Eight" gedenkt der Choreograph Stephen Shropshire des 200. Geburtstags von Anton Bruckner. In den Kostümen von Fabio Namatame erklingt das Finale von…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIZVOLLES SPIEL MIT KLASSISCHEN FORMEN -- Konzertabend beim deutsch-türkischen Forum mit Gülsin Onay und Erkin Onay im Hospitalhof STUTTGART

Sie ist Staatskünstlerin der Türkei und eine renommierte Pianistin: Gülsin Onay. Sie trat auch mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf. Zusammen mit ihrem Sohn Erkin Onay (Violine)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑