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Erich Wolfgang Korngolds »Die tote Stadt« in der Hamburgischen Staatsoper

Premiere: 22. März 2015, 18.00 Uhr. -----

Paul kann nicht abschließen mit der Vergangenheit, kann den Tod seiner Frau Marie nicht akzeptieren. In seiner Wohnung hält er die Erinnerung an »seine Tote« lebendig. Doch unversehens wird diese verschlossene Welt gestört. Die Begegnung mit der Tänzerin Marietta wirft Paul aus der Bahn: Marietta sieht Marie zum Verwechseln ähnlich. Paul findet ins Leben zurück und beginnt wieder, zu lieben – aber wen?

Mit seiner dritten Oper »Die tote Stadt« feierte der erst 23-jährige Komponist Erich Wolfgang Korngold stürmische Erfolge: In ganz Europa als »stärkste Hoffnung der neuen deutschen Musik« (Giacomo Puccini) gefeiert, verband ihn mit dem Hamburger Stadt-Theater eine besonders enge Zusammenarbeit. Hier wurde am 4. Dezember 1920 Korngolds Meisterwerk »Die tote Stadt« uraufgeführt – zeitgleich mit der Premiere in Köln. Bis 1930 stand das Werk als eine der beliebtesten Opern der Zeit auf dem Hamburger Spielplan. Die Nationalsozialisten ließen diese Erfolgsgeschichte verstummen: Korngolds Emigration in die USA machte ihn zwar zum vielgefragten Hollywood-Komponisten, in Europa jedoch konnte er nach dem Krieg nicht wieder Fuß fassen.

 

Für Generalmusikdirektorin und Opernintendantin Simone Young war es eine Herzensangelegenheit, »Die tote Stadt« zurück nach Hamburg zu bringen. »Das Stück ist ein echtes Kind der Zwanzigerjahre: voller Exotik und Erotik. Ich habe vor langer Zeit zuerst das Pierrot-Lied daraus kennengelernt. Das hat mich neugierig gemacht: Wie ist eine Oper beschaffen, die einen solch melodiösen, fast musicalhaften Ohrwurm zulässt? Ich war überrascht, eine so raffinierte, komplexe, aber auch höchst anziehende Partitur zu öffnen«, sagt sie. »Wenn man die großen Korngold-Filmmusiken kennt, findet man Vieles hier schon vorgeprägt, nur stringenter und strukturierter.«

 

Die herausfordernde Partie des Paul übernimmt Klaus Florian Vogt. Der Tenor hat eine besondere Verbindung zur Hamburgischen Staatsoper, da er seine musikalische Laufbahn als Hornist bei den Philharmonikern begann. In Hamburg sang er bisher die Titelpartien in »Lohengrin« und »Parsifal« sowie Walther von Stolzing (»Die Meistersinger von Nürnberg«). Meagan Miller singt Marietta/Die Erscheinung Mariens. Die amerikanische Sopranistin gab ihr Debüt in Hamburg als »Figaro«-Gräfin und sang 2012/13 hier auch Rosalinde (»Die Fledermaus«) und Eva (»Die Meistersinger von Nürnberg«). In den weiteren Partien sind Lauri Vasar (Frank/Fritz), Cristina Damian (Brigitta), Mélissa Petit (Juliette), Gabriele Rossmanith (Lucienne), Jun-Sang Han (Victorin) und Jürgen Sacher (Graf Albert) zu erleben. Die Einstudierung des Chores übernimmt Eberhard Friedrich.

 

Inszenierung: Karoline Gruber

Bühnenbild: Roy Spahn

Kostüme: Mechthild Seipel

Licht: Hans Toelstede

Dramaturgie: Kerstin Schüssler-Bach

 

Paul

Klaus Florian Vogt

Marietta / Die Erscheinung Mariens

Meagan Miller

Frank / Fritz

Lauri Vasar

Brigitta

Cristina Damian

Juliette

Mélissa Petit

Lucienne

Gabriele Rossmanith

Victorin

Jun-Sang Han

Graf Albert

Jürgen Sacher

Orchester

Philharmoniker Hamburg

Chor

Chor der Hamburgischen Staatsoper

 

Die Premiere wird live von NDR Kultur übertragen.

 

Vorstellungen: 25., 28., 31. März 2015 sowie 2., 7., 11. April 2015

 

Karten sind an der Tageskasse der Hamburgischen Staatsoper, unter der Telefonnummer

040 / 35 68 68, im Internet unter www.staatsoper-hamburg.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

 

 

 

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