Damals schaute die Welt zu: der vierjährigen Belagerung Sarajevos, den "ethnischen Säuberungen", dem Massaker von Srebrenica. In einer Collage aus Zeitzeugenberichten, Video-Dokumenten, und Musik - bosnischen Volksliedern und Schönbergs Oper "Erwartung" - begeben sich eine Sängerin, Schauspieler und Musiker auf eine Reise in die Jahre 1992-95, zu den Menschen und ihren hinter der Kriegsberichterstattung verborgenen Schicksalen.
In Zusammenarbeit mit der Heinrich Böll Stiftung gibt es im Anschluss an die drei Vorstellungen
Publikumsgespräche und Diskussionen mit unterschiedlichen Akteuren. "Warum dürfen wir nicht
schweigen?", "Wie konnte das geschehen?" und "Wie geht es weiter?" sind die Fragen, die an jeweils
einem Abend im Vordergrund stehen.
"Erwartung"
Monodram in einem Akt op. 17 (1909)
Dichtung von Marie Pappenheim, Musik von Arnold Schönberg
Bearbeitung für Sopran und Kammerorchester von Michel Decoust und Paul Méfano (2001)
"Wieder ein ewiger Tag des Wartens...
oh, du erwachst ja nicht mehr...
Tausend Menschen ziehn vorüber...
ich erkenne dich nicht."
aus: Arnold Schönberg "Erwartung"
Inszenierung und Konzept Jasmina Hadziahmetovic
Dramaturgie Bettina Auer
Musikalische Leitung Catherine Larsen-Maguire
Bühne und Kostüme Hella Prokoph
Video Bettina Mooshammer
Produktionsleitung Irene Eidinger
Sopran Christiane Iven
Schauspieler Jürgen Haug, Maximilian Held, Adi Hrustemović und Susi Wirth
Orchester ensembleKOM. Kammerensemble der Komischen Oper Berlin
ca. 20.45 Uhr Publikumsgespräch und Diskussion