Ein verängstigtes, stummes Mädchen stößt zu ihnen und wird zum gehorsamen Familienhund bestimmt. Die „Familienmitglieder“ gehen mitnichten liebevoll miteinander um, sondern kalt und brutal, es wird geschimpft, gebrüllt, gemordet. Denn die spielenden Kinder wachsen in einer Gesellschaft auf, in der gerade ein Krieg stattgefunden hat, und sie übernehmen, was sie in ihrer Umgebung -im Elternhaus, in der Öffentlichkeit, in den Medien - tagtäglich aufschnappen und erleben: primitive, kleinkarierte Dummheit, Fremdenhass, archaische Denkmuster. Und das Spiel beginnt immer wieder von vorn.
Die bekannte serbische Dramatikerin Biljana Srbljanović hat Familiengeschichten.Belgrad 1998 geschrieben, nach dem Ende der Kriege in Kroatien und Bosnien. Das Stück beleuchtet und seziert eine durch den Krieg degenerierte und verrohte Gesellschaft – und deren Kinder müssen ein schweres Erbe antreten, können aber auch einmal alles anders machen.
Deutsch von Mirjana und Klaus Wittmann
Inszenierung David Ortmann
Bühne und Kostüme Sabine Schmidt
Dramaturgie Miriam Locker
Milena: die Mutter, Vojins Schwester Illi Oehlmann
Vojin: der Vater, Milenas Bruder Dirk S. Greis
Andrija: der Sohn Patrick Wudtke
Nadežda: ein Kind mit Tic Anna Gesewsky
Freitag, 8.4.2016 — 20 Uhr, Altes Theater/ Studio
Samstag, 23.4.2016 — 20 Uhr, Altes Theater/ Studio
Donnerstag, 28.4.2016 — 17 Uhr, Altes Theater/ Studio
Donnerstag, 26.5.2016 — 20 Uhr, Altes Theater/ Studio