Deutschland wurde für den Dramatiker Václav Havel zum Sprungbrett in die ganze Welt. Mitte der 60er Jahre bis Ende der 80er erlebten die Stücke von Havel zahlreiche Inszenierungen in Deutschland, Österreich und der ganzen
Welt, unmittelbar nach der sanften Revolution auch in seiner Heimat. In den 90er Jahren hat aber der Politiker Václav Havel den Dramatiker beinahe abgelöst.
Wir werden in Gesprächen mit Fachleuten und Entscheidungsträgern die Tragweite seines dramatischen Werkes im neuen politischen und geografischen Kontext wieder in den Mittelpunkt stellen. Szenische Lesungen führen die anhaltende Aussagekraft der älteren Texte von Havel vor Augen. Das Gastspiel der iranischen Produktion Kiss you, and Tears von Mohammad Charmchir nach Václav Havels Briefe an Olga wurde sowohl wegen seiner künstlerischen Qualität als auch als Zeugnis für die politische Aktualität
dieses literarischen Stoffes außerhalb Europas ausgewählt.
LESUNG AUS HAVELS NEUEM BUCH
Ein Höhepunkt ist die erste öffentliche Lesung in Deutschland aus dem neuen Buch von Václav Havel. Es ist eine Art
Fortsetzung des bekannten Interviews, das ein Journalist vor zwanzig Jahren aus dem Bonner Exil mit Havel führte (auf Deutsch unter dem Titel
"Fernverhör" erschienen), ergänzt durch Tagebucheintragungen und
Dienstanweisungen Havels aus seiner Präsidentenzeit.
Es wird nicht nur Václav Havel gefeiert, sondern wird auch den deutschen Entdeckern und Fürsprechern seiner Stücke Ehre erwiesen. So liegt der Schwerpunkt der Ausstellung Die bühnenbildnerische Interpretation der
Theaterstücke von Václav Havel auf deutschen Inszenierungen.
Die Veranstaltung soll darüber hinaus eine Plattform der Begegnung von Theaterschaffenden aus Tschechien und Deutschland bieten.
PLASTIC PEOPLE
Zum Schluss gibt es ein Konzert der legendären tschechischen Underground-Rockband Plastic People of the Universe, deren Verhaftung im Jahre 1976 ein Auslöser für die Entstehung der Charta 77 war. Mitveranstalter sind die Berliner Festspiele, das Deutsche Zentrum des Internationalen Theaterinstituts, die Dramaturgische Gesellschaft, das Theaterinstitut
Prag und die Robert Bosch Stiftung.
Nähere Informationen finden Sie auf
unseren Internetseite www.czechcentres.cz/berlin
und
www.berlinerfestspiele.de