Die immer nur die eine ist. Die sich nie ändern wird, jene seltsame Romantikerin, die an den Tagen des »roten Grauens« in die Schaufenster von Tiffany an der 5th Avenue späht und mit einem namenlosen Kater und vielen wechselnden Gästen (meist männlichen) zusammenlebt. Sie ist eine Ikone der ehrlichen Toleranz und unverblümten Eleganz: Ja, es wäre interessant gewesen, wenn der Autor und seine Figur Holly sich begegnet wären. Vielleicht macht das Theater diese Begegnung noch möglich?
Anna Bergmann zumindest zeigt viele Capotes in ihrer Inszenierung. Alles, was er gewollt hätte, wäre Holly zu retten, meinte Capote einst. Mag sein, es wäre genau umgekehrt gekommen.
Anna Bergmann, geboren 1978, arbeitet seit 2003 an den großen deutschen Schauspielbühnen: am Oldenburgischen Staatstheater, am Staatstheater Braunschweig, am Berliner Maxim-Gorki-Theater, am Schauspielhaus Bochum, am Wiener Burgtheater, am Badischen Staatstheater Karlsruhe und an vielen anderen Theatern – seit 2009 auch im Musiktheater. Regelmäßig arbeitet Anna Bergmann auch in Schweden am Malmö Stadsteater, wo die schwedische Erstaufführung von Elfriede Jelineks Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte oder Stützen der Gesellschaften und Ein Sommernachtstraum 2014 Premiere feierten. 2015 inszenierte sie Noah Haidles The Homemaker am Staatsschauspiel Hannover, welches von »Theater heute« zum besten fremdsprachigen Stück des Jahres gekürt wurde. Für ihre Inszenierung von Fräulein Julie am Theater in der Josefstadt war sie als beste Regisseurin für den Nestroy Preis 2016 nominiert. Am Staatstheater Kassel inszeniert Anna Bergmann zum ersten Mal.
Mit Michaela Klamminger als Holly Golightly, Hagen Bähr, Marius Bistritzky Christian Ehrich Bernd Hölscher Enrique Keil, Artur Spannagel
Inszenierung: Anna Bergmann,
Bühne: Florian Etti,
Kostüme: Claudia González Espíndola,
Sounddesign: Heiko Schnurpel, Dramaturgie: Thomaspeter Goergen,
Choreografie: Krystyna Obermaier