Johannes meint in ihr seine Seelenverwandte zu erkennen und kapselt sich zunehmend von seiner Familie ab, Käthe fällt angesichts der Konkurrentin mehr und mehr in sich zusammen. Johannes’ Eltern und sein Freund Braun versuchen nun unterschiedlich taktvoll, Anna wieder aus dem Familienkreis hinauszumanövrieren… bis die Situation eskaliert.
Gerhart Hauptmann verfasste sein drittes Bühnenstück im Alter von 28 Jahren
und zeichnet darin das bis heute treffende Portrait einer jungen Mittelschicht, die sich auf der Suche nach Selbstverwirklichung an ihren eigenen Idealen aufreibt – und auf einmal liegt der Berliner Müggelsee von 1890 ganz nah am Prenzlauer Berg 2010.
Für die Inszenierung ist Lilli-Hannah Hoepner verantwortlich, die sich mit
dieser Inszenierung erstmals dem Augsburger Publikum vorstellt. Lilli-Hannah
Hoepner, geboren 1980 in Berlin, studierte 2001 bis 2005 Regie an der
Otto-Falckenberg-Schule in München und schloss das Studium mit ihrer
Diplom-Inszenierung, ihrer eigenen Bearbeitung der Antigone, ab. Sie
inszenierte bereits am schauspielfrankfurt, Markgrafentheater Erlangen,
Theater Konstanz und zudem regelmäßig in Brasilien. Ihre
Uraufführungsinszenierung von Himmelangst von Daniela Dröscher am
Schauspielhaus Bochum wurde zum diesjährigen "Radikal Jung - Das Festival
junger Regisseure" ans Münchner Volkstheater eingeladen.