Sie sind sich in ihrem Leben nie begegnet, nun, da sie tot sind, treffen Inés, Estelle und Garcin in einem Hotelzimmer aufeinander. Alle haben in ihrem Leben die Existenz anderer zerstört, also kann ihr jetziger Aufenthaltsort nur die Hölle sein. Aber was ist ihre Strafe? Wer ihr Peiniger? Und wieso hat man sie in diesem Raum zusammen gesperrt? Zufall oder Absicht? Die Türen sind jedenfalls verschlossen und ihre Gesellschaft wird so schnell kein Ende finden.
„Die Hölle, das sind die anderen.” – Dieser Kernsatz des Stückes von Jean-Paul Sartre ist schon längst zu einem geflügelten Wort geworden. Sartre führt aus: „Die Beziehungen zu andern sind immer verwickelt und verdorben, so dass der andere nur zur Hölle werden kann. Warum? Weil die anderen im Grunde genommen das Wichtigste in uns für unsere Kenntnis über uns selbst sind.”
Inszenierung Dominik von Gunten
Bühne und Kostüme Marion Hauer
Dramaturgie Silvie von Kaenel
Mit
Katja Tippelt (Inès)
Margit Maria Bauer (Estelle)
René-Philippe Meyer (Garcin)
Günter Baumann (Kellner)
BIOGRAFIEN DES LEITUNGSTEAMS
DOMINIK VON GUNTEN
Dominik von Gunten wurde 1952 in Basel geboren. Seine ersten Theatererfahrungen sammelte er neben dem Studium der Literaturwissenschaften, als Regieassistent an verschiedenen Basler Theatern. Er studierte an der Hochschule der Künste Berlin Schauspiel, um Regisseur zu werden. Nach dem Diplomabschluss ging er nach Rom, um Clownerie zu lernen. Er zog dann mit Roy Bosiers Gruppe, „I gesti di Roma“ durch Europa. Danach folgten ein Jahr mit „Peter Brogle’s Schaubude“ und einige Jahre als Regisseur, Produzent und Schauspieler in verschiedenen freien Theatergruppen. Seit knapp 20 Jahren lebt er in Deutschland und inszeniert als freier Regisseur in Freiburg, Mannheim, Erfurt, Potsdam, Linz und an anderen Theatern im deutschsprachigen Raum. Zwischendrin hatte Dominik von Gunten mal keine Lust mehr auf Theater und arbeitete eine Saison lang als Kellner in einem Hotel in Andermatt. Seit 2001 ist er Hausregisseur am Theater Ingolstadt. Mit seiner Inszenierung am Theater Biel Solothurn arbeitet er zum ersten Mal an einem Schweizer Theater.
MARION HAUER
Marion Hauer wurde im bayrischen Passau geboren. Sie studierte Fotografie und Mediendesign in Stuttgart. Danach begann sie 1989 an der Württembergischen Landesbühne Esslingen als Ausstattungsassistentin zu arbeiten. Es folgten erste eigene Arbeiten als Bühnen - und Kostümbildnerin. Seit 1993 arbeitet sie regelmässig unter anderem mit den Regisseuren Beat Fäh, Dominik von Gunten, Cornelia Crombholz und Brigitte Dethier. Sie arbeitet sowohl für Schauspiel - und Musiktheaterproduktionen und entwarf Kostüme für mehrere Kurzfilme. Marion Hauer lebt in Potsdam und arbeitete die letzten Jahre in Stuttgart, Wiesbaden, Leipzig, Ingolstadt, Heilbronn, Heidelberg, Osnabrück, Oberhausen, Karlsruhe und in Hanoi.
SILVIE VON KAENEL
Silvie von Kaenel wurde in Yogjakarta, Indonesien, geboren und ist dort und in der Schweiz aufgewachsen. Sie hat Theater-, Medien-, und Filmwissenschaft an den Universitäten Bern und Zürich studiert. Ihre Lizentiatsarbeit zum Thema Theater und Video wurde unter dem Titel «Theater im Kasten» im Chronos Verlag publiziert. Neben dem Studium war Silvie von Kaenel
fünf Jahre im Leitungsteam des zeitgenössischen Theaterfestivals Auawirleben in Bern und sieben Jahre als Ko-Leiterin des Tojo Theaters im alternativen Kulturzentrum Reitschule in Bern tätig. Seit der Saison 07/08 ist Silvie von Kaenel Schauspiel-Dramaturgin am Theater Biel Solothurn. Im Jahr 2008 auf Einladung von Pro Helvetia Teilnahme am zweiwöchigen «Forum Junger Theaterschaffender» am Theatertreffen in Berlin. In der Saison 08/09 Initiative und dramaturgische Mitarbeit für die Solothurner Ausgabe von «Meine Grosseltern», einer Hörinstallation von Mats Staub auf dem Dachboden des Stadttheaters Solothurn. Im Sommer 2009 betreute Silvie von Kaenel in Czernowitz, Ukraine, die Theatergruppe «Bukowina Phönix» bei der Entstehung ihrer Inszenierung von «Die Räuber» nach Friedrich Schiller.