Eine Liebe, von der niemand etwas wissen darf. Dennoch erfährt die ägyptische Königstochter Amneris davon und setzt alles daran, dem Glück der beiden ein Ende zu machen, denn auch sie hat Radames für sich erwählt. Als Radames gegen die Äthiopier in die Schlacht ziehen muss, wird Aidas Treue auf eine harte Probe gestellt. Ihr gefangen genommener Vater fordert sie auf, Radames zum Wohle ihres Volkes über geplante militärische Züge auszuhorchen. Die Spionage fliegt auf, doch mit Hilfe des bedingungslos liebenden Radames gelingt Aida und ihrem Vater die Flucht. Radames wird zur Strafe von Ramphis, dem gnadenlosen Oberpriester, zu einem grausamen Tod verurteilt: er wird lebendig eingemauert. Doch Aida hat ihren Geliebten nicht vergessen: Wenn sie und er auch nicht gemeinsam leben durften, so werden sie doch gemeinsam sterben.
Am Zenit seiner Karriere schuf Giuseppe Verdi im Auftrag der Oper Kairo ein intimes Kammerspiel im Gewand einer imposanten Haupt- und Staatsaktion. Der Fremde und das Exotische werden in der vielleicht berühmtesten Szene der Oper, dem Triumphmarsch, zum Requisit politischer Repräsentation, doch hinter dieser eitlen Zurschaustellung zeigt Verdi eine über alle Grenzen gehende Liebe, die jedwedes Machtgepränge schal wirken lässt. Ursprünglich für die Eröffnung des Suezkanals geplant, wurde diese vielleicht fulminanteste Oper Verdis erst zwei Jahre danach uraufgeführt. Wie in keiner anderen seiner Opern verdeutlicht Verdi hier den zermürbenden Konflikt zwischen politisch-gesellschaftlicher Pflicht und persönlicher Neigung.
Text von Antonio Ghislanzoni
– in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln –
Musikalische Leitung: Roger Epple;
Inszenierung: Nina Gühlstorff;
Bühne: Marouscha Levy
Kostüme: Markus Karner;
Chöre: Thomas Bönisch
Dramaturgie: Johanna Wall, Ina Karr
Mit: Andrea Baker, Sara Galli, Linda Sommerhage, Mary Elisabeth Williams;
Peter Felix Bauer, Gianluca Breda, Peteris Eglitis, Alexej Kosarev, Michael Pegher, Andrey Valiguras
Weitere Vorstellungen: Mi 30. März, Do 21., Fr 29. April