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Go West – Theater aus Flandern und Niederlanden am Oldenburgischen Staatstheater

Vom 6. bis zum 9. März 2014. ----- Das Festival findet Zum vierten und letzten Mal statt. Dass die Nähe des Staatstheaters zur niederländischen und flämischen Theaterszene nicht nur eine geographische ist, belegt einmal mehr das Programm des Go West Festivals 2014. In den letzten sieben Jahren sind aus ersten Begegnungen tragfähige Arbeitsbeziehungen erwachsen, Koproduktionen sind das sichtbare Ergebnis aus einer gemeinsamen künstlerischen Auseinandersetzung. So lernten sich bei Go West 2012 die Puppenspielerin Ulrike Quade und der Hausautor des Oldenburgischen Staatstheaters, Marc Becker, kennen und schätzen – ihre gemeinsame Produktion Munch und van Gogh – Der Schrei der Sonnenblume feiert am 7. März im Kleinen Haus Oldenburg Premiere.

Der Choreograf Koen Augustijnen arbeitet in Oldenburg erstmals mit einer deutschen Compagnie und entwickelt mit den Tänzerinnen und Tänzern des Staatstheaters eine neue Produktion – Sehnsucht, limited edition eröffnet am 6. März das Festival in der Exerzierhalle. Augustijnen ist insbesondere durch seine Arbeit mit Les Ballets C de la B bekannt geworden – dass auch die Produktion Nine Finger von dem Gründer dieser Compagnie, Alain Platel, in Oldenburg zu Gast sein wird (am 8. März im Großen Haus), rahmt das Festival auf besondere Weise ein. Nine Finger ist ein mit den Mitteln von Sprache und Tanz ungewöhnlich erzählter Abend, der die Perversität des Krieges aus dem Blick eines Kindersoldaten bloßlegt und dessen Bilder nicht so schnell wieder aus dem Kopf verschwinden. Der Niederländer Guy Weizman schließlich ist als Choreographer in Residence dem Oldenburgischen Staatstheater besonders eng verbunden. Und auch er dehnt immer wieder lustvoll die Genregrenzen – in Finale Grande arbeitet er gemeinsam mit Zirkusakrobaten und der Tanzcompagnie Oldenburg (am 9. März im Großen Haus).

Ebenfalls frei von jeder zu engen Genrefestlegung bewegt sich Jakob Ahlbom in der Übergangszone von Theater und Magie: Vor zwei Jahren hat er das Oldenburger Publikum mit dem wundersam akrobatischen Abend Vielfalt hingerissen – Grund genug für eine entsprechende Vorfreude auf seine jüngste Produktion Bug (am 9. März im Kleinen Haus).

Unter vielen weiteren eingeladenen Produktionen sind zwei besondere Arbeiten hervorzuheben, zwei sehr persönliche Vorstellungen von jungen Frauen darüber, wie sie ihren Platz und ihre Rolle in der Gesellschaft sehen – auf unterschiedliche Weise: In All that is wrong von Ontroerend Goed versucht die Protagonistin eine Bestandsaufnahme ihres Lebens und visualisiert diesen Versuch mit Kreide auf dem Boden. Eine poetische, verflochtene Annäherung an sich selbst (am 8. März in der Exerzierhalle).

Marjolijn van Heemstra dagegen ist in einer leidenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem ersten offiziellen ›Bürger der Welt‹ Garry Davis auf der Suche nach Widerstand, Solidarität und Kampfgeist (am 9. März, ebenfalls in der Exerzierhalle).

Die bemerkenswerte künstlerische Bandbreite der Produktionen, die bei Go West zu erleben sein wird, der spielerische Umgang mit den Möglichkeiten und unterschiedlichen Ausdrucksformen des Theaters und eine große Leidenschaft in der Theaterarbeit haben über die Jahre das Profil des Festivals ausgemacht und zeigen auch 2014 wieder, dass die Theaterszene dieser Länder faszinierend ist und es sich lohnt, sie vier Tage lang in all ihrer Vielfalt am Staatstheater zu erleben.

Zum ersten Mal wird das Festival Go West - Theater aus Flandern und den Niederlanden mit einem binationalen Blog journalistisch begleitet: Sowohl auf der niederländischen Theaterkritik-Plattform theaterkrant als auch auf dem deutschen Portal nachtkritik werden Nachwuchsjournalisten unter der Leitung des niederländischen Theaterkritikers Simon van den Berg und seines deutschen Kollegen Jens Fischer Porträts, Reportagen und Kritiken verfassen.

Das gesamte Festivalprogramm erhalten Sie ab sofort unter www.staatstheater.de

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