Der taumelt – in sich selbst gefangen und traumatisiert von der Hochzeit seiner Mutter mit dem potenziellen Vatermörder – durchs Leben. Antworten auf die quälenden Fragen seiner Existenz findet er keine. Gerade eben hat Hamlet noch seinen Vater zu Grabe getragen, da muss er seinen Onkel als neuen Mann der Mutter akzeptieren. Und Ophelia, die er liebt, spioniert ihm nach im Dienste seiner vermeintlichen Gegner. Eine Welt aus Lug und Trug, so scheint es Hamlet. Woher sollte da noch Vertrauen kommen? Hamlet strauchelt. Er schwankt. Er will handeln und tut es lange nicht. Innerlich zerrissen, will er den Tod seines Vaters rächen. Und damit setzt er ein mörderisches Spiel in Gang.
Regisseur Roger Vontobel inszenierte in Dresden bereits Schillers „Don Carlos“ und Kleists „Zerbrochnen Krug“. In seiner „Hamlet“-Inszenierung stellt er nun die Frage, wie richtiges Handeln möglich ist, wenn man den Spagat zwischen privater Not und politischer Realität machen muss. Wer ist hier im Recht? Hamlet, dem ein Geist den Racheauftrag gab und ihm die Intrige einflüsterte? Oder König Claudius, der vorgeblich alle privaten Sorgen und Nöte dem Staatswohl unterordnet? Wer lügt? Wer sieht noch klar? Wer ist wahnsinnig und wer vernünftig in dieser Welt, die aus den Fugen ist?
Die Dresdner „Hamlet“-Inszenierung wird auch eine musikalische Erzählebene haben. Für das berühmte „Stück im Stück“, die sogenannte „Mausefalle“, steht die Band „Woods Of Birnam“ um Frontmann Christian Friedel auf der Bühne.
Mit: Rosa Enskat, Christian Friedel, Benedikt Kauff, Jonas Friedrich Leonhardi, Ahmad Mesgarha, Torsten Ranft, Matthias Reichwald, Annika Schilling und Sebastian Wendelin
Band: Christian Friedel (Gesang & Klavier), Ludwig Bauer (Klavier & Synthesizer), Philipp Makolies (Gitarre), Christian Grochau (Schlagzeug), Uwe Pasora (Bass)
Regie: Roger Vontobel
Bühne: Claudia Rohner
Kostüm: Ellen Hofmann
Musik: Woods Of Birnam
Dramaturgie: Robert Koall