Dass hier etwas faul ist, zeigt sich für Prinz Hamlet, als ihm der Geist seines Vaters erscheint und ihn beauftragt, seinen Tod zu rächen. Im Zweifel über die Richtigkeit der geforderten Tat gerät Hamlet in eine Außenseiterposition und in Distanz zu allen gesellschaftlichen Vorgängen. Wem kann er in einer Welt von Anschuldigungen, Verleumdungen und Verrat noch trauen? Was steckt wirklich hinter der Oberfläche des gesellschaftlichen Spiels um Liebe, Macht und Einfluss? Ohne Perspektive für sich, opfert Hamlet seine Liebe zu Ophelia und löst einen mörderischen Strudel aus, der fast alle mitreißen wird.
HAMLET zählt nicht nur zu Shakespeares Meisterwerken, sondern es ist auch das einzige Drama, das von 1602 bis heute ununterbrochen aufgeführt wurde. T.S. Eliot nannte HAMLET wegen seiner Vieldeutigkeit und sogar Widersprüchlichkeit einmal die Mona Lisa der Literatur.
Deutsch von Angela Schanelec und Jürgen Gosch
Inszenierung: Martin Schulze, Bühne: Frank-Tilmann Otto, Kostüme: Fred Fenner, Video: Kai Gussek, Dramaturgie: Horst Busch
Mit: Nico Link (Hamlet), Christina Rubruck (Gertrude), Hans-Werner Leupelt (Claudius), Birte Leest (Ophelia), Uwe Steinbruch (Polonius), Enrique Keil (Laertes), Daniel Scholz (Horatio), Aljoscha Langel (Rosencrantz u.a.), Christian Sprecher (Guildenstern u.a.), Andreas Beck (Voltemand u.a.), Uwe Rohbeck (Der Geist u.a.), Peter Elter (Fortinbras u.a.)