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Händl Klaus: "(Wilde) Mann mit traurigen Augen", theater.oberhausen

Premiere Freitag 31. Oktober 08, 19.30 Uhr, Malersaal

Bei flirrender Hitze irrt Gunter, Arzt ohne Grenzen auf der Heimreise, durch eine entvölkerte Stadt.

Zwei Brüder greifen ihn auf, führen den vor Durst fast willenlosen durch die leeren Straßen bis in ihre Wohnung, zu ihrer Schwester Hedy, die er von einer seltsamen Krankheit heilen soll. Seine Hände zittern, es fließt Blut, doch Hedy scheint das nichts auszumachen. Dann wird es Nacht …

Das Heimliche der familiären Beziehungen verwandelt sich in das Unheimlich-Unergründliche des Lebens. In kargen, wie von der Sonne ausgedörrten Sätzen lässt Händl Klaus Figuren entstehen, die zwischen Höflichkeit und Monstrosität changieren. Händl Klaus Text bereitet einen flimmernden Teppich aus Hitze- und Angstschweiß, aus latentem Psycho-Terror und offener Brutalität. (Wilde) Mann mit traurigen Augen ist ein tagheller Alptraum, ein Stück über einen traumatisierten Arzt, der eine letzte Liebe und die Geschichte seines Verschwindens erlebt, so absurd und unheimlich wie Kafkas Verwandlung.

Wir stellen mit diesem Stück einen im Ruhrgebiet bislang noch unentdeckten zeitgenössischen Autor vor, dessen rätselhafte, absurd-komische Textkompositionen, die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden, zum Besten der deutschsprachigen Gegenwartsdramatik gehören.

Händl Klaus, 1969 in Rum/Tirol geboren, ist Autor von Drehbüchern, Opernlibretti, Hörspielen und Prosatexten und taucht als Schauspieler immer wieder auf der Kinoleinwand auf. 2007 erhielt er den Großen Literaturpreis des Landes Tirol, die Fördergabe des Schiller-Gedächtnispreises des Landes Baden-Württemberg sowie den Welti-Dramatikerpreis der Stadt Bern. In der Kritikerumfrage der Zeitschrift „Theater heute“ wurde er 2006 zum Dramatiker des Jahres gewählt.

Simone Eisenring, 1976 geboren und in den Schweizer Voralpen aufgewachsen, studierte Schauspielregie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“. Sie erhielt Förderpreise für freie Theaterarbeiten und gründete 2004 mit dem Autor Milo Rau das Produktionskollektiv Eisenring/Rau mit Inszenierungen in den Sophiensaelen, im HAU, in der Gessnerallee Zürich, im Ballhaus Ost Berlin, auf Kampnagel in Hamburg, am Staatsschauspiel Dresden und im Maxim Gorki Theater Berlin. Simone Eisenring inszenierte zuletzt Alien Earth, nach dem Roman von Frank Borsch, am Theaterhaus Jena.

Regie: Simone Eisenring

Bühne / Kostüme: Frauke Löffel

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