Im Grenzgebiet des russischen Zarenreichs wohnt der fromme Jude Mendel Singer mit seiner Familie. Demütig nimmt er jedes Leid als Prüfung Gottes hin. Als sich die Tochter mit Kosaken einlässt, weiß er sich nur einen Rat: ein besseres Leben in Amerika. Sein behindertes Kind muss wegen der strikten Einreisebestimmungen zurückbleiben. Fortan wird Mendel von Schuldgefühlen verfolgt. Die Neue Welt wird vom Sehnsuchtsort zum Schauplatz weiterer Schicksalsschläge. In ohnmächtiger Wut kehrt er sich von Gott ab. Doch im Moment der größten Verzweiflung geschieht ein Wunder.
»Hiob« erschien 1930 und ist einer der meistgelesenen Romane Deutschlands. Joseph Roth beschreibt Menschen, die zwischen ihren traditionellen Wurzeln und den Forderungen der Moderne nach Flexibilität und Mobilität förmlich zerrissen werden. Solche Schicksale nahmen um 1900 vielfach in Hamburg ihren Anfang, als die Stadt ein bedeutender Auswandererhafen für hunderttausende osteuropäische Juden auf ihrem Weg nach Amerika war. Ihnen stand nun die Anpassung an eine völlig neue Lebenswelt bevor. Klaus Schumacher hat sich in seinen Regiearbeiten immer wieder mit dem Thema Migration auseinander gesetzt, zuletzt in »Der goldene Drache« und »Wut«.
Regie Klaus Schumacher,
Bühne Katrin Plötzky,
Kostüme Heide Kastler,
Musik Tobias Vethake,
Licht Susanne Ressin,
Dramaturgie Stephanie Lubbe.
Es spielen Marlen Diekhoff, Stefan Haschke, Julia Nachtmann, Michael Prelle, Stephan Schad, Erik Schäffler, Martin Wißner sowie Tobias Vethake (Live-Musik).
Weitere Vorstellungen: 21., 26. November, 7., 14. Dezember 2011.
Karten: Telefon 0 40.24 87 13 (Mo.-Sa., 10-19 Uhr) oder online unter www.schauspielhaus.de