Drei Bewerber haben es geschafft und blicken hoffnungsvoll auf ihre neue Arbeit. Doch zwischen digitalisierter Kommunikation und universeller Standardisierung ist kein Platz für Befindlichkeiten. Im Zeitraffer werden sie auf Service getrimmt, alles menschelnd-menschliche abgewöhnt. Aufgesetzte Freundlichkeit, leicht verdauliche Sprachfloskeln, und ein innovatives Kontrollsystem bestimmen den Verlauf der Gespräche. Die Anforderungen werden größer, der Druck steigt. Am Ende gibt es nur noch eine Möglichkeit, dem Datenstrudel zu entkommen. Doch wer kollabiert zuerst, das System oder der Mensch?
Die Stückentwicklung nimmt die Parallelwelt fernmündlicher Dienstleistung performativ unter die Lupe. Drei Schauspieler haben sich – als Call Center Agenten getarnt – auf die Suche nach den Abgründen im Kosmos der Kommunikation gemacht. Das bei der Recherche entstandene Material, Interviews und eigene Erfahrungen sind das Fundament für dieses Theaterprojekt. Und doch bestimmen der Zuschauer, der Zufall und das Geschick des Agenten den Ablauf des Abends. Wer die beste Quote hat, wird befördert. Wer die wenigsten Daten sammelt, wird bestraft. Denn am Ende gilt: Nur die Quote zählt.
Konzept & Regie Gundula Weimann | Bühne & Kostüm Clemens Leander |
Dramaturgie Lennart Naujoks | Sounddesign Karlotta Bahnsen |
Konzept Pamela Fischer
Mit Mansur Ajang, Max Löwenstein und Claudia Schwartz
Ticketreservierungen unter: 030- 343 912 (AB)
oder karten@theater-aufbau-kreuzberg.de
Eine Produktion von KULT.OUR, gefördert durch den Fonds Soziokultur, den Deutschen Gewerkschaftsbund DGB, die vereinte Dienstleistungsgesellschaft ver.di - Bereich Innovation und Gute Arbeit, die Hans-Böckler-Stiftung und die Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt. Veranstalter der Workshopreihe, die mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie realisiert wird, ist das Bildungswerk Berlin der Heinrich Böll Stiftung.
Aufführungen am 8. und 9. , 14, 15. & 16. Dezember 2012, um 20 Uhr