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"Kabale und Liebe" - Friedrich Schiller - Schaubühne am Lehniner Platz Berlin

Premiere 02.12.2008, 20.00 h

 

Als Billy Wilder eines Nachts mit der besten Drehbuchidee aller Zeiten aufwachte, schrieb er sie schnell auf einen Zettel. Am nächsten Morgen, voller Vorfreude las er den nächtlichen Geniestreich und fand folgende drei Worte: Boy meets girl.

So läßt sich seit Schillers Neuerfindung der Schaubühne als moralische Anstalt jedes Drama zusammenfassen. Die Sprengkraft der Liebe und ihre Folgen werden zum ewigen Anlass von Geschichte und Geschichten. Dass Gefühle stärker sind als böse Väter, intrigante Gesellschaften und vielleicht sogar dem Tod trotzen können, ist der Glaube jeder jungen Generation. Dass diese Gefühle aber auch Väter zu bösen alten Männern machen und die Mechanismen der Macht zu Höchstleistungen provozieren, ist ihre Kehrseite. Der Furor des neuen Lebens will die Ketten sprengen und reißt dabei meistens sich selbst, die Geliebte und die alte Ordnung in den Untergang.

 

Ferdinand, ein Sohn aus gutem Hause, liebt Luise, ein armes Bürgermädchen: damit ist die Provokation in der Welt. Luises Eltern sorgen sich um die Kräfte, die nun über ihr kleines Heim hereinbrechen werden. Und Ferdinands Vater, ein mächtiger Mann, greift zu allen unerlaubten Mitteln, um diese Gefühlsgefahr auszurotten. Die Kabale entfaltet sich und einzig die Kurtisane des Herzogs, die ebenfalls für Ferdinand entflammt ist, geht aus ihr geläutert und erhobenen Hauptes hervor. Die praktische Vernunft dieser Engländerin steht alleine in dem Drama, in dem alle anderen ihren teutonischen Furor ungehemmt verspannt ausleben. Am Beginn des deutschen Theaters als »stehende Schaubühne«, das bis heute einzigartig in der Welt ist, steht dieses Stück. Seine Figuren und seine Handlung sind Vorbild für unendliche Variationen geworden, sein Thema ist solange von Interesse, wie junge Menschen Unrecht und Liebe fühlen und die Älteren ihre Einrichtung der Welt dagegen verteidigen.

 

Regie

Falk Richter

Bühne

Alex Harb

Musik

Paul Lemp

Licht

Michael Gööck

 

Besetzung

Präsident von Walter

Jörg Hartmann

 

Ferdinand, sein Sohn

Stefan Stern

 

Lady Milford

Judith Rosmair

 

Wurm

Robert Beyer

 

Miller

Kay Bartholomäus Schulze

 

Frau Miller

Steffi Kühnert

 

Luise, ihre Tochter

Lea Draeger

 

Kammerdiener

Erhard Marggraf

 

Termine

04.12.2008

05.12.2008

06.12.2008

07.12.2008

10.12.2008

31.12.2008

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