Nach dem Ersten Weltkrieg versucht sich die Wiener Gesellschaft neu zu ordnen. Alte Werte wie Anstand und Ehrlichkeit gelten nichts mehr, Profitdenken und Opportunismus hingegen umso mehr. In dieser Zeit des Umbruchs, des unsicheren Terrains und der fehlenden Perspektive, suchen verschiedene Menschen ihr Glück: die verarmte Gräfin und der traumatisierte Offizier, der gewissenlose Unternehmer und der vermögende Parvenü, der sorgenvolle Familienvater und die skrupellose Jugend, die für Geld alles zu tun bereit ist. In dieser Welt des Egoismus, der Oberflächlichkeit und der Habgier aber entdeckt Krenek aller Verzweiflung zum Trotz Nischen der Liebe und der Naturseligkeit. Und so endet seine apokalyptische Oper dennoch mit einer Hymne auf das Leben.
Die Musik zu diesem kritischen Zustandsbericht greift zum Teil die besondere Atmosphäre der jeweiligen Szene auf (Stephansdom, Heuriger, Jahrmarkt), sie fliesst in einem mitunter arios ausgestalteten Konversationston voran, öffnet sich aber auch zu komplexen Ensembleszenen. Der Kompositionsstil erinnert vor allem in den Momenten der Innigkeit an Richard Strauss, bevorzugt jedoch insgesamt starke Kontraste im Satz und eine aufgeraut-farbige Klangsprache.
MIT: Mechthild Bach (Elisabeth), Simona Eisinger (Maria), Caroline Vitale (Nora), Flurin Caduff (Moritz), Howard Quilla Croft (Alfred), Thomas Gazheli (Max), Jason Kim (Othmar), Martin Nyvall (Emmerich), Hans-Jürg Rickenbacher (Ferdinand), Steffen Rössler (Sebastian), Jürgen Schulz (Sachsl)
PRODUKTIONSTEAM: John Axelrod (Musikalische Leitung),
Michael Scheidl (Inszenierung),
Nora Scheidl (Bühnenbild und Kostüme),
Lev Vernik (Choreinstudierung),
Florian Hurler (Choreographie), Markus Holdermann (Licht)
Luzerner Sinfonieorchester, Chor des Luzerner Theaters, Statisterie des Luzerner Theaters
WEITERE VORSTELLUNGEN: 1.10., 17.10., 2.11. (20.00 Uhr), 14.11., 16.11., 20.11., 27.11. jeweils 19.30 Uhr
Koproduktion mit den Bregenzer Festspielen und der Volksoper Wien