Es ist ein Vexierspiel, zwischen den auftretenden Personen und ihren Geschichten gibt es mannigfache, verwirrende Querverweise, Überblendungen, Variationen von zunächst recht alltäglichen Geschichten: Dass Pete mit Jane verheiratet ist und Leon mit Sonja, ist normal, dass Leon ein Verhältnis mit Jane hat und Pete fast eins mit Sonja, mag ja noch hingehen, dass alle vier sich im Laufe des ersten Teils kennen lernen, bringt eine absurde Dimension in den Plot.
LANTANA zeigt Menschen, die sich selbst und den Partner belügen und sich dadurch verfehlen. Es geht um die Macht der Gewohnheit, um Krisen, die notwendig sind, um das Schweigen zu brechen und einen Neubeginn möglich zu machen. LANTANA wuchert weiter, neue Geschichten und neue Figuren kommen hinzu, die auf aberwitzige Weise mit den Geschehnissen des ersten Teils verquickt sind.
Souverän verwebt der Autor die verschiedenen Erzählstränge und Gattungen: Das Stück ist eine Tragikomödie um die Banalität des Ehebruchs, ein Trauerspiel um einen Mann, der daran zerbricht, dass seine Geliebte ihn verlässt und ein Krimi um einen Mann, der der Polizei vom Verschwinden seiner Frau berichtet. Und eine Liebeserklärung an die hoffnungslosen Romantiker dieser Welt. Eine Geschichte der Wendungen, der Irrungen und Wirrungen.
In diese Wendung und Verwandlung wird das Publikum mit hineingenommen, wenn sich der altvertraute Theaterraum sozusagen dreht, der Zuschauerraum zur Bühne, die Bühne zur Tribüne wird. Und wie wir im Laufe dieses ungewöhnlichen, brisanten Stückes immer neue Blickwinkel und Ansichten seiner Personnage vorgeführt bekommen, so werden auch die Zuschauer zu einer Pirouette ihrer gewohnten Betrachterperspektive verführt.
Das Saison-Abschlusstück LANTANA fächert die unendlichen Facetten der Liebe auf, ihre Fragilität und Unvorhersehbarkeit, ihre Bodenlosigkeit: eine aufregende, musikalische Exkursion durch einen fremd-vertrauten Kontinent.
Deutsch von Terence French
Schauspiel mit Musik
Regie Steffen Jäger
Bühne Sabine Freude
Kostüme Aleksandra Kica Lichtgestaltung Gerhard Fischer
Ton Andreas Niedzwetzki
Dramaturgie Dorothée Bauerle-Willert
Sonja Laura Mitzkus
Leon Roman Schmelzer
Jane Zeynep Buyrac
Pete Murali Perumal
John Markus Subramaniam
Neil Jan Cerha
Nick Okan Cömert
Valerie Steffi Staltmeier
Tänzerinnen Aleksandra Vohl, Ruth Grabher
in Zusammenarbeit mit netzwerkTanz Musikalische Leitung Ivo Bonev
Klavier Ivo Bonev / Klaus Raidt
Bass Stephan Reinthaler / Gerold Burtscher / Gernot Häfele
Schlagzeug Stefan Halbeisen / Markus Lässer
Gitarre Sdravko Kulow
WEITERE VORSTELLUNGEN: 24/05, 14/06 jeweils Doppelvorstellungen 18.00 & 21.00 Uhr sowie
02/06, 11/06, 12/06, 13/06, 16/06, 17/06 jeweils 19.30 Uhr sowie 21/06, 21.00 Uhr
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