Das dem Genre des Konversationsstücks angehörende Werk stellte Janáček vor die Aufgabe, einen entsprechenden musikdramatischen Stil zu finden. Lebten seine bisherigen Opern vorwiegend von der Stilisierung der „Melodie des gesprochenen Wortes“, erweiterte er die Tonsprache von Makropulos um expressionistische Züge, die vor allem der Charakterisierung der schillernden weiblichen Hauptpartie Emilia Marty zugute kamen. Die Uraufführung fand am 18. Dezember 1926 in Brünn statt. Bereits 1929 kam es zur Deutschen Erstaufführung in Frankfurt am Main in der Übersetzung von Max Brod. Die jüngste Inszenierung des Werkes an der Oper Frankfurt feierte am 28. März 1982 in der Regie von Ruth Berghaus Premiere, die Musikalische Leitung lag damals bei Michael Gielen.
Die Oper behandelt die Frage nach dem Sinn ewigen Lebens und spielt vor dem Hintergrund eines über Jahrhunderte geführten Rechtsstreits um das Erbe des Baron Prus, in den sowohl seine legitimen als auch seine unehelich geborenen Nachkommen verstrickt sind. Schlüsselfigur in dieser Auseinandersetzung ist die geheimnisvolle Operndiva Emilia Marty, die über entscheidende Informationen zu diesem Fall verfügt. Mit ihrer Hilfe kann das verschollen geglaubte Testament des Barons sowie ein auf Griechisch verfasstes Dokument, welches für Emilia eine ungleich wichtigere Bedeutung zu haben scheint, ausfindig gemacht werden. Was anfangs niemand ahnt: Emilia ist die Tochter des Leibarztes Rudolf II., der eine für den Kaiser erfundene Formel zur Verlängerung des Lebens an seinem Kind ausprobiert hat. Seither wandert die inzwischen 330 Jahre alte Emilia Makropulos ruhelos durch die Jahrhunderte. Nun fühlt sie, dass sich ihr Leben dem Ende zuneigt und macht sich daher auf die Suche nach der Formel des Elixiers. Doch Emilia ist ihres Daseins müde: als sie das Dokument endlich in Händen hält, reicht sie es an die junge Sängerin Kristina weiter, die es vernichtet. Emilia sinkt tot zu Boden.
Die Musikalische Leitung hat Friedemann Layer, der regelmäßig an der Oper Frankfurt gastiert und bereits im März 2012 für die Wiederaufnahme von Reimanns Lear hierher zurückkehrte. Richard Jones, in Frankfurt bekannt durch Produktionen wie Bergs Lulu und Brittens Billy Budd, besorgt die Inszenierung. Susan Bullock, die Brünnhilde im neuen Frankfurter Ring, präsentiert mit der Emilia Marty eine weitere Facette ihres Repertoires. Paul Groves (Albert Gregor) ist regelmäßiger Gast an den bedeutendsten Opernhäusern und gibt in dieser Produktion sein Frankfurt-Debüt, ebenso wie der tschechische Tenor Aleš Briscein, der als Janek bereits 2011 bei den Salzburger Festspielen vertreten war. Angeführt vom „Sänger des Jahres 2011“ Johannes Martin Kränzle (Jaroslav Prus) sowie von Christiane Karg (Kristina) sind nahezu alle weiteren Partien aus dem Ensemble der Oper Frankfurt besetzt.
Text vom Komponisten
Nach der gleichnamigen Komödie von Karel Čapek
In tschechischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Friedemann Layer
Inszenierung: Richard Jones
Bühnenbild und Kostüme: Anthony McDonald
Licht: Mimi Jordan Sherin
Dramaturgie: Norbert Abels
Choreografie: Lucy Burge
Chor: Michael Clark
Emilia Marty: Susan Bullock
Albert Gregor: Paul Groves
Vítek: Hans-Jürgen Lazar
Kristina: Christiane Karg
Jaroslav Prus: Johannes Martin Kränzle
Janek: Aleš Briscein
Dr. Kolenatý: Dietrich Volle
Hauk-Šendorf: Graham Clark
Maschinist: Vuyani Mlinde
Aufräumfrau / Ankleiderin: Anja Fidelia Ulrich
Chor und Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Weitere Vorstellungen: 12., 14., 20., 26., 29. April 2012
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich. Bei Buchung von Vorstellungen bis 4 Wochen vor dem Aufführungstermin gibt es einen Frühbucherrabatt von 10% auf die oben angegebenen Preise, die Premiere ausgenommen.