In einem Männerheim teilt sich Hitler mit zwei Juden das Zimmer: dem fliegenden Buchhändler Schlomo Herzl und dem Koch Lobkowitz.
Zwischen Schlomo und Hitler entwickelt sich eine Art Hass-Liebe, in der alle Facetten menschlicher Stärken und Schwächen gezeigt werden. „Mein Kampf“ ist keine historische Rekonstruktion, sondern eine zeitlose Parabel vom Guten, das dem Bösen dient.
Die großen menschlichen und gesellschaftlichen Zusammenhänge offenbaren sich bei Tabori in der für ihn typischen Mischung aus Witz und Trauer, Komischem und Tragischem, Groteskem und Rührendem. Der kluge Buchhändler Schlomo Herzl arbeitet an einem Roman, der den Arbeitstitel „Mein Kampf“ trägt. Als Hitler von der Wiener Kunstakademie abgelehnt wird, tröstet ihn Herzl. Herzls Fürsorge geht sogar so weit, dass er ihn zu einer neuen Karriere führt, mit fatalen Folgen für die Weltgeschichte. Der Jude bereitet Hitler auf ein Leben als Politiker vor und überlässt ihm sogar den Titel seines Romans, damit Hitler ihn für seine politische Schrift verwenden kann. Schließlich verwandelt Herzl ihn auch äußerlich in den Adolf Hitler, den die Geschichtsschreibung kennt.
George Tabori (1914-2007) war Schriftsteller, Drehbuchautor (u.a. für Hitchcock)), Übersetzer (z.B. Brecht), Dramatiker und Theaterregisseur.
Der ungarische Jude mit britischem Pass setzte in seinen Theaterstücken dem Grauen von Rassismus und Massenmord schwarzen Humor und absurde Komik entgegen. Mit „Mein Kampf“ hinterließ er sein erfolgreichstes Theaterstück: „Es gibt Tabus, die zerstört werden müssen, wenn wir nicht ewig daran würgen sollen“.
In der Inszenierung von Victor Caru spielen Christian Theil als Hitler, Walter Roth als Herzl sowie Vivien Andrée, Hans Peter Dörig, Stephan Goerke, Susanne Theil und Huhn Mizzi.
Weitere Aufführungen am Sa 11.10., Fr 17.10., Mi 22.10. und Do 23.10. jeweils 20.15 Uhr.