Wenn ihre Mitschüler zur ersten Stunde im Unterricht sitzen, steht Miriam regelmäßig auf dem Friedhof und schaut den Beerdigungen fremder Menschen zu. Reden kann Miriam über dieses Hobby nicht. Die Angst ein Freak zu sein, für verrückt gehalten zu werden, machen sie zu einer Außenseiterin – zumindest gefühlt.
Eigentlich sind es zeitlose Fragen, die Jörg Menke-Peitzmeyers Stück aufwirft, Fragen an die Gesellschaft als Ganzes sowie an ihre einzelnen Mitglieder: Wie „normal“ muss man sein, um akzeptiert zu werden? Welche Skurrilitäten belächelt unsere Gesellschaft und wo sieht sie Tabubrüche, die sie nicht tolerieren kann? Wie viel Individualität unterstützt die Persönlichkeitsentwicklung und wann fängt sie an krankhaft zu werden?
Das Stück Miriam, ganz in schwarz verbindet diese Fragen und fügt eine große Portion schwarzen Humors hinzu.
Ein Klassenzimmerstück, das in dieser Spielzeit auch als mobile Produktion in verschiedenen Schulen der Region zur Aufführungen kommen wird. Das Stück richtet sich an Jugendliche ab 13 Jahren.
Mobile Produktionen sind in den vergangenen Jahren zum festen Bestandteil des Theaterspielplans geworden. Nicht zuletzt, weil sie die Chance bieten, auch die Schülerinnen und Schüler zu erreichen, die bisher keine oder kaum Erfahrungen mit Theater gemacht haben. Vor allem aber finden mobile Produktionen in der Schule einen spannenden (Spiel-)Raum, denn sie bringen etwas Neues und Fremdes inmitten des gewohnten Umfelds und holen die Jugendlichen dort ab, wo sie einen Großteil ihres Tages verbringen. Mit Miriam, ganz in schwarz bietet das Mainfranken Theater in dieser Spielzeit eine zweite mobile Produktion von Jörg Menke-Peitzmeyer an, die neben Erste Stunde ihren Weg von der Bühne der Kammerspiele geradewegs ins Klassenzimmer findet. Weitere Informationen und Buchung unter: theater.paedagogik@stadt.wuerzburg.de.
Team:
Regie Nele Neitzke
Kostüme Kristopher Kempf
Dramaturgie Jennifer Bischoff
Regieassistenz u. Spielleitung Simone Rupp
Mit:
Miriam Anna Sjöström