Aber ein solches Land haben sie nicht gefunden und es ist auch nicht in Sicht. Die Anerkennungskriterien für Asylbewerber wurden zuletzt 1993 verschärft, indem eine Anerkennung auf Asylberechtigung für denjenigen ausgeschlossen wird, der „aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften oder aus einem anderen Drittstaat einreist“. Wie ist eine Flucht in die Mitte Europas vorstellbar, ohne ein europäisch gesichertes Land zu durchqueren?
Laut ProAsyl gab es 2010 in 48.287 Entscheidungen die Anerkennung von bloß 7.061 Personen als Flüchtlinge gemäß der Genfer Flüchtlingskonvention, und lediglich 643 Personen wurden nach dem deutschen Grundgesetz eine Asylberechtigung zugesprochen.
Die Menschen in Weimar gehören also zu einer erstaunlichen Minderheit. Wie sieht es aus, wenn sie in Weimar sichtbar werden? Wie sehen sie Weimar? Und was können ihre Erzählungen auch über uns und über den Zustand unserer Gesellschaft erzählen? Basierend auf Interviews, die Regisseur Carlos Manuel mit den BewohnerInnen des Weimarer Asylbewerberheims geführt hat, erheben sie an dem
Theaterabend Never Land. Kein Land in Sicht ihre Stimme.
Regieteam
Carlos Manuel* (Regie)
Stefan Horn* (Ausstattung, Video)
Sophie-Thérèse Krempl (Dramaturgie)
Mit Ali Bigdeli-Nazargholi, Amir Babaei, Aref Shaswari, Hediye Dal, Basir Barekseiy, Kamel Ramooz, Mohsen Kasray Kermanshahan, Rashied Bin Saber, Soheil Khorrami, Tamim Hamidi Masjidi
Weitere Vorstellungen:
Mittwoch, 30. November 2011 / 20.00 Uhr / e-werk / mit Publikumsgespräch nach der
Vorstellung
Sonntag, 11. Dezember 2011/ 20.00 Uhr/ e-werk
Samstag, 17. Dezember 2011/ 20.00 Uhr/ e-werk