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ödön von horváth, "zur schönen aussicht", Deutsches Nationaltheater Weimar

Premiere 23. September 2011 / 19.30 Uhr / e-werk. -----

Ein heruntergekommenes Hotel kurz vor dem Bankrott. Sein Name Zur schönen Aussicht verspricht maximal einen schönen Blick in die Natur, die Zukunft sieht eher düster aus.

Das Hotel, sonst Ort des Durchgangs und der Erholung, ist hier Heimat für gescheiterte Existenzen. Allen voran die Baronin Ada Freifrau von Stetten, die nicht nur einziger Gast des Etablissements ist und somit den Betrieb am Laufen hält, sondern zugleich alle Angestellten in der Hand hat, und dies nicht nur auf geschäftlicher Ebene. Als plötzlich die ehemalige Stenotypistin Christine auftaucht, mit der Hoteldirektor Strasser im Jahr zuvor eine folgenreiche Affäre hatte, gerät die wohlig eingerichtete ‚Familie‘ ins Wanken…

 

In vergnüglicher Art und Weise zeichnet Ödön von Horváth in seinem Stück Zur schönen Aussicht ein soziales Sammelbecken des Kleinbürgertums, das er als Hort spießiger Kleingeistigkeit, verkommener Moral, brüchiger Identitäten, vor Selbstmitleid triefender Männer und von Materialismus Getriebener entlarvt. Der Zustand des Hotels ist letztlich nichts anderes als ein Sinnbild für die Bankrotterklärung der bürgerlichen Gesellschaft, ihrer Wirtschaft, Politik und Moral. Von der einstigen Pracht ist nur eine „verstaubte und verwahrloste“ Hotelhalle geblieben.

 

Regie führt Dominique Schnizer, der in der letzten Spielzeit im e-werk bereits Alles ist erleuchtet nach dem Roman von Jonathan Safran Foer inszeniert hat.

 

Regie Dominique Schnizer,

Ausstattung Christin

Treunert,

Dramaturgie Elisa Liepsch

 

mit Petra Hartung, Rahel Weiss; Markus Fennert, Christoph Heckel, Bernd Lange, Hagen Ritschel,

Michael Wächter

 

Weitere Vorstellungen:

Donnerstag, 29. September 2011 / 19.30 Uhr / e-werk

Montag, 03. Oktober 2011 / 19.00 Uhr / e-werk

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