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Olivier Messiaen, "Saint François d’Assise", Bayerische Staatsoper München

Festspielpremiere am Fr 01.07.2011, 16 Uhr. -----

Die Oper stellt, vergleichbar mit einer mittelalterlichen Miniatur, in acht Bildern den Weg des heiligen Franziskus von Assisi durch Angst und innere Finsternis zu einem Zustand göttlicher Gnade dar.

Dieser Zustand vollkommener Gnade ist Messiaens Ausgangspunkt für eine musikalische Meditation über die Spiritualität des modernen Menschen. Am Pult des Bayerischen Staatsorchesters steht Generalmusikdirektor Kent Nagano, in den Hauptrollen sind Christine Schäfer als Engel und Paul Gay in der Titelrolle zu erleben.

Das Werk ist eine Auftragsarbeit des damaligen Direktors der Pariser Oper, Rolf Liebermann, aus dem Jahre 1975. Es ist die erste – und einzige – Komposition Olivier Messiaens für das Theater. Seine Auseinandersetzung mit dem Leben und Leiden des heiligen Franziskus wurde von Claude Debussys Martyre de Saint-Sébastien und Gabriel Piernés Paysages françiscains beeinflusst. Insgesamt dauerte der Entstehungsprozess der Oper acht Jahre. Das Werk wurde bei seiner Premiere in der Opéra Garnier im Jahre 1983 sehr unterschiedlich aufgenommen. Die konzertante Aufführung bei den Salzburger Festspielen einige Jahre später erhielt hingegen großen Beifall. 1988 brachte Kent Nagano die Oper ebenfalls in konzertanter Form an der Opéra de Lyon zur Aufführung: „Die erste Viertelstunde dauert eine Ewigkeit, die restlichen vier Stunden dauern dann nur eine Sekunde“, so Kent Nagano über das Werk. Die deutsche Erstaufführung erfolgte 1998 an der Oper Leipzig.

In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung Kent Nagano

Szenische Konzeption und Gestaltung, Bühne und Kostüme Hermann Nitsch

Mitarbeit Regie Natascha Ursuliak

Bühnenbildassistent Frank Gassner

Kostümbildassistentin Hanna Hollmann

Licht Michael Bauer

Chöre Sören Eckhoff

L'Ange Christine Schäfer

Saint François Paul Gay

Le Lépreux John Daszak

Frère Léon Nikolay Borchev

Frère Massée Kenneth Roberson

Frère Élie Ulrich Reß

Frère Bernard Christoph Stephinger

Frère Sylvestre Rüdiger Trebes

Frère Rufin Peter Mazalán

Bayerisches Staatsorchester

Chor der Bayerischen Staatsoper

Münchner Opernfestspiele:

Dienstag, 5. Juli 2011, 16.00 Uhr

Sonntag, 10. Juli 2011, 16.00 Uhr

Hermann Nitsch, geboren 1938 in Wien, gilt als bedeutendster Wegbereiter des Wiener Aktionismus. Zu Beginn der sechziger Jahre machte er mit ersten Malaktionen von sich reden. Seit dieser Zeit entwickelt er in zahlreichen Aktionen seine Idee eines orgien mysterien theaters, eines gesamtkunstwerkgleichen Mysterienspiels, das, durchsetzt von rituellen Handlungen und liturgischer Symbolik, alle Sinne beeinflussen und zu einer kathartischen Erkenntnis führen soll. Seit 1971 finden die Aktionen regelmäßig auf dem österreichischen Schloss Prinzendorf statt. Höhepunkte seines Schaffens sind u.a. die 20. Malaktion an der Wiener Secession (1987), das in Prinzendorf 1998 aufgeführte Sechstagespiel und eine Aktion des orgien mysterien theaters am Wiener Burgtheater 2005. Nitsch ist Gastprofessor an der Universität Wien. Für die Wiener Staatsoper übernahm er 1995 Ausstattung und Co-Regie bei Massenets Hériodade.

Parallel zur Premiere wird Nitsch in einer umfangreichen Werkschau in den Räumen der Galerie Thomas Modern geehrt.

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