Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Onkel Wanja" von Anton Tschechow im Deutschen Theater Berlin"Onkel Wanja" von Anton Tschechow im Deutschen Theater Berlin"Onkel Wanja" von Anton...

"Onkel Wanja" von Anton Tschechow im Deutschen Theater Berlin

Premiere am 12. Januar 2008 um 19.30 Uhr

 

Sonja und ihr Onkel Wanja bekommen Besuch auf dem Gut, das sie seit dem Tod von Sonjas Mutter aufopferungsvoll verwalten: der Gatte der Verstorbenen, den sie damit unterstützen, ein berühmter und verehrter Professor, ist mit seiner neuen jungen Frau zur Erholung aus der Stadt angereist.

Nun lässt er hier seinen Launen freien Lauf und wettert gegen die dummen Menschen auf dem Land. Für Sonja und Onkel Wanja brechen im Verlauf dieser »Szenen aus dem Landleben«, wie Tschechow sein Stück nannte, Welten zusammen. Angesichts des wahren Charakters des Professors und unter dem Eindruck zurückgewiesener Liebe, die Onkel Wanja für die neue Frau des Professors, Sonja wiederum für den Umweltaktivisten Astrow empfindet, erkennen die beiden, dass sie die letzten 25 Jahre einem Irrtum gedient haben.

 

Anton Tschechow nennt seine großen Stücke Komödien oder Dramen, und beides ist so bezeichnend wie irreführend, und traurig-komisch sind sie alle. Bei »Onkel Wanja« verweigert Tschechow vollends die Auskunft: Es sind einfach

Szenen – »Szenen aus dem Landleben«. Erschienen 1897, nach einer früheren Fassung, die »Der Waldschrat« hieß. »Mir wird oft vorgeworfen«, sagt Tschechow, »dass ich über Bagatellen schreibe, dass es bei mir keine großen Helden gibt. Wo soll ich sie aber hernehmen? Solange wir jung sind, zwitschern wir munter wie die Spatzen auf dem Misthaufen;

später, wenn wir uns den Vierzigern nähern, sind wir schon Greise und fangen an, an den Tod zu denken. Schöne Helden sind wir!«

 

Regie Jürgen Gosch

 

Bühne Johannes Schütz

Kostüme Johannes Schütz

 

Darsteller Constanze Becker | Meike Droste | Gudrun Ritter | Christine Schorn | Christian Grashof | Jens Harzer | Ulrich Matthes | Bernd Stempel

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 9 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

BERÜHRENDE MOMENTE -- "Spatz und Engel" mit dem Tournee-Theater Thespiskarren (Produktion Fritz Remond Theater im Zoo, Frankfurt) im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

Edith Piaf und Marlene Dietrich stehen hier im Schauspiel mit Musik von Daniel Große Boymann und Thomas Kahry als zwei Göttinnen des Chansons im Mittelpunkt des Geschehens. Und es ist gar nicht so…

EIN ÜBERZEUGTER HUMANIST -- 5. Sinfoniekonzert des Staatsorchesters Stuttgart in der Liederhalle Stuttgart

Das Stück "Felder...im Vorübergehen" für Streichorchester aus den Jahren 1993/94 von Bernhard Lang ist nicht so spektakulär wie seine Oper "Dora", besitzt aber durchaus charakteristische…

Von: ALEXANDER WALTHER

EIN BEWEGENDER FEUERREITER -- Liedmatinee - Verleihung der Hugo-Wolf-Medaille in der Staatsoper Stuttgart

Die New York Times bezeichnete das Liedduo Christian Gerhaher (Bariton) und Gerold Huber (Klavier) als "größte Liedpartnerschaft der Welt". Dies betonte Kammersängerin Christiane Iven in ihrer…

Von: ALEXANDER WALTHER

NEUE SPHÄREN IM LICHTKEGEL -- Sao Paulo Companhia de Danca im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Mit der Deutschen Erstaufführung von "The Eight" gedenkt der Choreograph Stephen Shropshire des 200. Geburtstags von Anton Bruckner. In den Kostümen von Fabio Namatame erklingt das Finale von…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIZVOLLES SPIEL MIT KLASSISCHEN FORMEN -- Konzertabend beim deutsch-türkischen Forum mit Gülsin Onay und Erkin Onay im Hospitalhof STUTTGART

Sie ist Staatskünstlerin der Türkei und eine renommierte Pianistin: Gülsin Onay. Sie trat auch mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf. Zusammen mit ihrem Sohn Erkin Onay (Violine)…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑