Tatsächlich ist Orpheus in der Unterwelt das Muster eines neuen Genres geworden: der klassischen Operette, wie sie in Wien weiterentwickelt werden sollte. Dialogszenen von überbordend komödiantischem Potenzial verbinden sich hier mit wahrhaft großer Musik zu echtem Musiktheater. Der ungeheure Erfolg des Werkes rettete den Theaterunternehmer Jacques Offenbach (1819-1880) gleich mehrfach vor dem Bankrott. Dabei lachte die Pariser Gesellschaft über sich selbst; in den antiken Gestalten sind unschwer die vergnügungs- und genusssüchtigen Protagonisten der Zeit Napoleons III. zu erkennen, deren Schwächen gleichzeitig so allgemein menschlich erscheinen, dass sie auch heute noch unmittelbar verständlich sind. Der cancaneske Höllengalopp ist heute so mitreißend wie vor eineinhalb Jahrhunderten, und wer könnte die Frustration Eurydikes, die beim Ehemann genauso wenig Befriedigung findet wie bei den göttlichen Herren des Olymps und des Hades, nicht verstehen ...
Musikalische Leitung: Karl Andreas Mehling
Inszenierung: Jochen Biganzoli
Bühnenbild: Stefan Morgenstern
Kostüme: Michael Kraus, M.
Choreographie: Disma M. Casinha
Dramaturgie: Juliane Votteler
Orpheus: Manuel Wiencke
Eurydike: Sophia Christine Brommer
Jupiter: Christian Tschelebiew
Juno: Sara Hedgpeth
Diana: Stephanie Hampl
Merkur: Jan Eggers
Cupido: Ai Ichihara
Venus: Cornelia Lindner
Pluto (auch Aristeus): Roman Payer
Hans Styx: Anton Koelbl
Öffentliche Meinung: Kerstin Descher
Weitere Termine:
Do 13.11.08 · Sa 15.11.08 · Do 20.11.08 · Mi 26.11.08 · Mi 03.12.08 · So 21.12.08 · So 28.12.08 · Di 06.01.09 · Sa 10.01.09 · So 18.01.09 · Fr 06.02.09 · Di 31.03.09 · Mi 29.04.09 · Di 05.05.09 · Mi 03.06.09 · Fr 05.06.09