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Österreichische Erstaufführung: "Elementarteilchen" von Michel Houellebecq, Lndestheater Linz

Schauspiel nach dem gleichnamigen Roman

Premiere 13.09.2008, 19.30 Uhr, Kammerspiele

Der 1999 auf Deutsch erschienene Roman Elementarteilchen etablierte Michel Houellebecq mit einem Schlag als einen der meist diskutierten Autoren der Gegenwart.

Wegen seiner provokanten Thesen wurde der Roman kontrovers aufgenommen, entwickelte sich aber rasch zum Kultbuch.

Bruno und Michel sind Halbbrüder und Söhne einer Mutter, die ihr Leben ganz der Entfaltung ihrer eigenen persönlichen Freiheit gewidmet hat. Beide werden getrennt von ihren Großmüttern aufgezogen. Bruno, der Lehrer wird, entwickelt eine lebenslange Sexbesessenheit, hat aber beim anderen Geschlecht kaum Glück. Er ist der Prototyp eines modernen Menschen, der, überfordert vom Kampf um Anerkennung in Beruf und Liebe, seine Erdenzeit zwischen Supermarkt, Arbeitsplatz und Swingerclub verbringt. Der depressiv wirkende Michel, der ein bekannter Forscher auf dem Gebiet der Molekularbiologie wird, zeigt dagegen zeitlebens eher wenig Interesse an Sex und Frauen. Er sucht nach der Formel, die das Leben ohne Leid und Altern ermöglicht. Am Ende steht die bahnbrechende Entdeckung für die Erzeugung einer neuen geschlechtslosen und unsterblichen Menschenrasse: Das Klonen.

Die beiden Helden begegnen in ihrer "lebenslänglichen Höllenfahrt“ jeweils einem möglichen Lebenspartner, der für beide die Möglichkeit zur Überwindung all ihrer Leiden verspricht. In dieser romantischen Setzung erleben sie die Hoffnung auf das große Glück, aber auch das Leid einer Liebe, die sich nicht erfüllen darf in einer Welt, in der selbst das Private Marktgesetzen unterworfen ist. Die Ausweitung der Kampfzone ins Private als Folge eines nicht mehr zu bremsenden Turbokapitalismus.

Houellebecqs Erzählweise springt zwischen Zeitbeschreibung, biographischen Details voll rührender Momente und zynischen Kommentaren. All das ist berührend, witzig und provozierend. Das französische Original Les Particules Elémentaires erschien im Herbst 1998 und hat noch im gleichen Jahr den angesehenen Prix Novembre und den Prix du Meilleur Livre de l’Année des Literaturmagazins „Lire“ erhalten. Es liegt mittlerweile in über 25 Übersetzungen vor.

Inszenierung

André Turnheim

Bühne

Stefan Heyne

Kostüme

Barbara Aigner

Musik

Stefan Schreck

Dramaturgie

Franz Huber

Besetzung

Michel

Daniel Doujenis

Bruno

Georg Bonn

Annabelle

Gunda Schanderer

Christiane

Isabella Szendzielorz

Janine, die Mutter

Silvia Glogner

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