Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Paul Hindemiths lustige Oper NEUES VOM TAGE im Theater LüneburgPaul Hindemiths lustige Oper NEUES VOM TAGE im Theater LüneburgPaul Hindemiths lustige...

Paul Hindemiths lustige Oper NEUES VOM TAGE im Theater Lüneburg

Premiere 07.03.2015 / 20 Uhr / Großes Haus. -----

Im Fokus der Handlung steht ein junges Ehepaar, das sich scheiden lassen möchte. Durch verworrene Umstände und die Macht der Medien wird ihr Scheidungsprozess zum öffentlichen Ereignis …

Neues vom Tage wurde 1929 in der Berliner Kroll-Oper uraufgeführt. Angeregt vom großen Erfolg der Dreigroschenoper schrieb Paul Hindemith seine Oper voller Witz und Schwung, mit einer mitreißenden Mischung aus Jazzelementen, Tanzmusik und großer Klassik im Stile von Richard Strauss. Im Mittelpunkt der Handlung stehen die jungen Eheleute Laura und Eduard, die sich scheiden lassen wollen. Doch für eine erfolgreiche Scheidung braucht es einen triftigen Grund! Ihre Nachbarn, Herr und Frau M, haben den entscheidenden Tipp für sie parat: Im „Büro für Familienangelegenheiten“ lassen sich Scheidungsgründe mieten.

 

Und so buchen Laura und Eduard prompt den beliebtesten aller Scheidungsgründe, den schönen Herrn Hermann. Doch kaum tritt Herr Hermann in Aktion, löst dieser in Eduard ganz unerwartet heftige Eifersucht aus. Und so kommt es im Museum zum öffentlichen Eklat: Eine Statue geht zu Bruch und Eduard landet im Gefängnis. Das Gefühls- und Beziehungschaos um Laura und Eduard zieht immer weitere Kreise und lockt schließlich Theaterproduzenten und die Medien an. Ihre Scheidung wird zum öffentlichen Ereignis.

 

Seit ihrer Uraufführung hat Hindemiths lustige Oper nichts von ihrer Aktualität eingebüßt. Sie kommentiert durchaus ironisch, mit viel Witz und Tempo, die Mechanismen öffentlicher Neugier und Sensationsmache und nicht zuletzt den Drang eigentlich Privates vor aller Augen und Ohren öffentlich zu machen – und trifft damit auch den Kern der heutigen Zeit, in der das Privatleben vieler Menschen in den sozialen Netzwerken oder in den täglichen Talkshows im Fernsehen öffentlich zur Schau gestellt wird.

 

Intendant Hajo Fouquet setzt Hindemiths schwungvolles Werk in Lündburg in Szene. Für das Bühnen- und Kostümbild zeichnet Stefan Rieckhoff verantwortlich. Gemeinsam mit Fouquet setzte er in der Hansestadt bereits zahlreiche Opernabende in Szene, darunter unter anderem Puccinis Tosca, Tschaikowskys Eugen Onegin, Donizettis Lucia di Lammermoor und zuletzt Verdis Rigoletto. Die Musikalische Leitung übernimmt Musikdirektor Thomas Dorsch.

 

In der Lüneburger Inszenierung sind Franka Kraneis und Christian Oldenburg in den Hauptrollen zu erleben. Franka Kraneis gehört seit 2010 zum festen Musiktheaterensemble und wurde in der Spielzeit 2014/2015 unter anderem als Gilda in Verdis Rigoletto und als Pamina in Mozarts Zauberflöte gefeiert. Christian Oldenburg war erstmals in der Saison 2010/2011 als Gast in der Hansestadt engagiert. Aktuell begeistert er als Papageno in Mozarts Zauberflöte. Der schöne Herr Hermann wird von Ensemblemitglied Karl Schneider gesungen. Als Nachbarn, Herr und Frau M, stehen MacKenzie Gallinger und Kristin Darragh auf der Bühne. Außerdem beteiligt sind der Haus- und Extrachor sowie die Statisterie des Theaters Lüneburg. Unter der Leitung von Musikdirektor Thomas Dorsch spielen die Lüneburger Symphoniker.

 

Musikalische Leitung Thomas Dorsch

Inszenierung Hajo Fouquet

Bühnen- und Kostümbild Stefan Rieckhoff

 

Mit Kristin Darragh, Franka Kraneis; MacKenzie Gallinger, Christian Oldenburg, Karl Schneider sowie Haus- und Extrachor des Theaters Lüneburg, Lüneburger Symphoniker

 

Vorstellungen 12.03. 20 Uhr / 31.03. 20 Uhr / 04.04. 20 Uhr / 12.04. 19 Uhr / 26.04. 19 Uhr / 10.05. 19 Uhr / 27.05. 20 Uhr / 29.05. 20 Uhr / 03.06. 20 Uhr / 05.06. 20 Uhr

 

Einführung jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn

 

Allgemeine Informationen unter www.theater-lueneburg.de

 

Kartenvorverkauf:

Telefonisch unter 0 41 31 / 42 10 0 oder unter www.theater-lueneburg.de

sowie direkt an der Kartenkasse des Theaters

Öffnungszeiten: Mo 10-13 Uhr, Di bis Sa 10-13 Uhr & 17-19 Uhr

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 17 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

DER NARR ALS REVOLUTIONÄR -- Verdis "Rigoletto" in der Staatsoper Stuttgart

Das Regieduo Jossi Wieler und Sergio Morabito hat "Rigoletto" hier als Narren und Revolutionär zugleich inszeniert. Er rebelliert gegen ein seiner Meinung nach ungerechtes System und stachelt den…

Von: ALEXANDER WALTHER

JAGENDE HORN-PASSAGEN -- Neue CD von Helmut Lachenmann "My Melodies" bei Naxos (BR Klassik - musica viva)

Ein kompositorischer Umgang mit dem Phänomen Melodie steht im Mittelpunkt der Komposition "My Melodies" für acht Hörner und Orchester des 1935 in Stuttgart geborenen Helmut Lachenmann. Unter der…

Von: ALEXANDER WALTHER

VOLLENDETER FORMALER AUFBAU -- Bachs Matthäus-Passion mit den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben in der Stiftskirche STUTTGART

Für Karfreitag 1729 schrieb Johann Sebastian Bach seine "Matthäus-Passion" BWV 244 und arbeitete sie dann noch dreimal um. Der vollendet ausgewogene Aufbau dieses Meisterwerks kam in der Aufführung…

Von: ALEXANDER WALTHER

SCHONUNGSLOSE SELBSTERKENNTNIS --- John Gabriel Borkman im Schauspielhaus Stuttgart

Henrik Ibsen ist der Dramatiker der schuldhaft versäumten Selbstemanzipation. Er setzt sich schonungslos mit den Lebenslügen der Menschen auseinander. Seiner Devise "Dichten ist Gerichtstag halten…

Von: ALEXANDER WALTHER

DRAMATISCH GEBALLTER ABLAUF --- Verdi Operngala im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Vorwiegend Spätwerke Giuseppe Verdis standen bei dieser sehr gelungenen Operngala auf dem Programm. Die vorzüglich musizierende Württembergische Philharmonie Reutlingen unter der inspirierenden…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑