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Pill Mayer Stiftung für interkulturellen Dialog verleiht Förderpreise 2018

Auszeichnungen gehen an „Rent a Jew“ und NEW HAMBURG

Auch dieses Jahr verleiht die Pill Mayer Stiftung Förderpreise für interkulturellen Dialog. Sie würdigt damit beispielhafte interkulturelle Kulturprojekte, die den interkulturellen Dialog fördern. Die Stiftung ist davon überzeugt, dass ideenreiche Kulturarbeit eine Brücke zwischen Kulturen sein kann.

Copyright: Rent a Jew

Verleihung von Urkunde und Preisgeld
„Rent a Jew“ und NEW HAMBURG sind die zwei Bewerber, die den Förderzielen der Pill Mayer Stiftung am meisten entsprechen, die Mut machen und für besondere Nachhaltigkeit stehen. Sie erhalten eine Urkunde und ein Preisgeld von je 1000 €.

„Rent a Jew“
„Kennen Sie einen Juden? Nein?! Mieten Sie einen!“ – so der augenzwinkernde Slogan auf der Homepage von „Rent a Jew“. Die Wenigsten hierzulande kennen einen Juden persönlich. Und weil dies so ist, gibt es das Projekt „Rent a Jew“ unter dem Dach der Europäischen Janusz Korczak Akademie. „Rent a Jew“ vermittelt Jüdinnen und Juden für Besuche in Schulen, Volkshochschulen, Kirchengemeinden, Vereinen, im Rahmen der Jugendhilfe etc. Die jüdischen ehrenamtlichen Referentinnen und Referenten sind Menschen von nebenan mit ihren ganz persönlichen Geschichten und Meinungen. Sie sind offen für Fragen und Diskussionen und ermöglichen intensiven Austausch zwischen jüdischen und nichtjüdischen Menschen.

Die individuelle Begegnung wird als besonders effektives Mittel gesehen, eine dauerhafte Änderung der Einstellung zu bewirken – weg von einer stereotypen Wahrnehmung „der Juden“ hin zu dem Bewusstsein, dass jüdische Menschen Individuen mit unterschiedlichen Einstellungen zu politischen und religiösen Themen und mit ganz verschiedenen persönlichen Lebensentwürfen sind. Ziel der Besuche vor Ort ist, miteinander statt übereinander zu reden, um auf einer menschlichen Ebene zueinander zu finden, Vorurteile abzubauen und Antisemitismus zu begegnen. Somit baut „Rent a Jew“ nachhaltige Brücken für einen Dialog.

NEW HAMBURG
Auf einer Hamburger Elbinsel mit etwa 5000 Menschen aus über 60 Nationen engagiert sich ein besonderes Kooperationsprojekt: NEW HAMBURG. Das Projekt des Deutschen Schauspielhauses Hamburg zusammen mit dem Ev. Luth. Kirchenkreis Hamburg-Ost und der Kirchengemeinde Veddel bietet vielfältige kulturelle, soziale und gastronomische Veranstaltungen.

In der engen Kooperation von Stadttheater und Kirche entstehen Angebote zwischen Hoch-, Sozio- und Subkultur. Kirche und Stadttheater öffnen sich für ein breites Publikum unterschiedlichster Bildungs-, Berufs- oder kultureller Hintergründe. Inmitten eines von Migration und somit von vielen Religionen geprägten Stadtteils, ist NEW HAMBURG ein rege
besuchtes Forum für ein diverses Publikum. Es bringt mit seinen regelmäßigen künstlerischen Veranstaltungsformaten Menschen zusammen, die sich sonst vielleicht nicht begegnen oder angesprochen fühlen würden: Alteingesessene und Geflüchtete, Festland- und Inselbewohnerinnen und -bewohner und viele mehr. Das Gemeinschaftsprojekt greift Themen,
Probleme und Ideen auf, mit denen die Menschen konfrontiert sind. Damit schafft NEW HAMBURG einen Ort, der von neuen Begegnungen, vertrauensvollem Miteinander und Gastfreundschaft geprägt ist.

Reges Interesse an Ausschreibung

Auch die diesjährige Auslobung des Förderpreises der Pill Mayer Stiftung erbrachte rege Rückmeldungen: Von London über Berlin bis Wien reichte die Spanne der 23 Bewerbungen; Anträge kamen zudem aus Bamberg, Bodnegg, Bonn, Glückstadt, Hamburg, Kassel, Köln, Krumbach (Schwaben), Limburg, München, Neuss, Oberhausen, Schwandorf, Stolberg und Stuttgart. Die Bewerbungen decken die gesamte Breite künstlerisch-kreativen Schaffens ab: Es geht um interkulturelle Theater-Workshops, Filmprojekte, Literatur- und Leseförderung, Kunstwerkstätten, Rundfunkarbeit, Hörcollagen, Konzerte, Musikpädagogik, Medien- und Bildungsarbeit, Generationendialog, interreligiösen Dialog, internationalen Austausch, interkultureller Jahrmarkt etc.

Einer der Bewerber bringt es auf den Punkt, was die Projekte antreibt: „der Glaube an eine bessere Zukunft, in der Menschen einander vorurteilsfrei begegnen“.
„Wir sind beeindruckt von dem überaus vielfältigen, kreativen und hohen Engagement, das hier zum Ausdruck gebracht wird“, so die Stiftungsvertreter in ihrer Pressemitteilung. Und weil die Qualität der Bewerbungen derart überzeugend war, werden auch dieses Jahr gleich zwei Auszeichnungen vergeben.

Pill Mayer Stiftung
Seit nunmehr sieben Jahren fördert die Pill Mayer Stiftung interkulturelle Kulturprojekte für Kinder und Jugendliche. Die Stiftung unterstützt die Freude am Entdecken kultureller Vielfalt und setzt sich für interkulturelles Lernen ein. Damit leistet sie einen Beitrag zur respektvollen, bereichernden Begegnung mit Menschen aus anderen Kulturen für ein positives Miteinander.

Pill Mayer Stiftung für interkulturellen Dialog
Dr. Irene Pill und Dr. Bernd Mayer
Maximilianplatz 7, 88364 Wolfegg
Tel. 07527 95 41 61, Fax 07527 95 41 71
E-Mail: kultur@pillmayerstiftung.org
Web: www.pillmayerstiftung.org

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