Sein Großvater rettete in der Schlacht bei Solferino dem Kaiser Franz Joseph das Leben. Die Tat ging in die Geschichte ein – und die nachfolgenden Generationen können sich dem Mythos des vorbildhaften Märtyrers nicht entziehen. Doch die Zeiten für Helden scheinen gezählt. Carl Josephs Gemüt ist gekennzeichnet von Melancholie und Stagnation. Nachdem sein Freund Doktor Demant in einem Duell zu Tode gekommen ist, lässt sich Carl Joseph in eine Grenzstadt am östlichen Rand der Monarchie versetzen. Während im Innern des habsburgischen Reichs noch Normalität behauptet wird, stehen an der Grenze die Zeichen auf Untergang. Längst tanzt man hier einen Totentanz, der auf direktem Weg in die Schrecken des Ersten Weltkriegs mündet.
Joseph Roth erweist sich in diesem Jahrhundertroman als sensibler Chronist einer Zeitenwende. Der politische und gesellschaftliche Zerfall im Pulverfass Europa wird erfahrbar gemacht anhand der Geschichte der Familie Trotta. Mit dem Tod des Kaisers und dem Auseinanderfall der Donaumonarchie nimmt auch die Saga der Familie Trotta ein Ende.
Regie: Ingo Berk
Bühnenbild: Damian Hitz
Kostüme: Renata Balogh
Musik: Patrik Zeller
Dramaturgie: Andreas Karlaganis
Franz von Trotta: Gerhard Balluch
Diener Jacques; Kaiser Franz Joseph: Otto David
Carl Joseph von Trotta: Claudius Körber
Frl. Hirschwitz; Resi Horwath: Gerti Pall
Die Nachtigall von Mariahilf: Gerti Pall
Dr. Demant; Graf Chojnicki: Dominik Warta
Frau Slama; Eva Demant;
Valerie von Taußig: Bettina Lohmeyer
Graf Tattenbach; Hptm. Wagner; Rittmeister Zschoch: Markus Schneider
Wachtmeister Slama; Oberst Kovacs; Hr Knopfmacher: Franz Solar
Major Zoglauer; Dr. Skowronnek: Franz Solar
Onufrij; Baron von Sennyi: Alexander Knaipp
Rittmeister Taittinger;
Kapturak: Julian Greis, Gustav Koenigs
Bezirkskommissär Horak; Baron Nagy Jenö: Gustav Koenigs, Julian Greis