Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Romeo und Julia" - Choreografie von Stephan Thoss im Hessischen Staatstheater Wiesbaden"Romeo und Julia" - Choreografie von Stephan Thoss im Hessischen..."Romeo und Julia" -...

"Romeo und Julia" - Choreografie von Stephan Thoss im Hessischen Staatstheater Wiesbaden

Premiere 25. Februar 2012, 19.30 Uhr, Großes Haus. -----

In seiner neuesten Choreografie nähert sich der Ballettdirektor Stefan Thoss der berühmtesten Liebesgeschichte der Weltliteratur Romeo und Julia auf besondere Weise.

Die emotionale Entwicklung zweier junger Menschen, die sich einfach nur lieben wollen und doch keinen anderen Ausweg als den Selbstmord finden, stellt Thoss dabei in den Mittelpunkt.

Es sind junge Menschen, die einen sinnlosen Tod sterben. Eine Gesellschaft, die unfähig ist, ihre latenten Spannungen und Konflikte zu lösen. Eltern, die keine Ahnung von der seelischen Notlage ihrer Kinder haben. Wenn am Ende der Geschichte von Romeo und Julia die Bürger von Verona betroffen vor deren Leichen stehen, stellt sich vor allem die Frage nach dem Warum. Gab es wirklich keine Möglichkeit, diese Tragödie zu verhindern? War es grausames Schicksal oder menschliches Versagen, das zur Katastrophe führte? Was bringt zwei junge Menschen wie Romeo und Julia dazu, so konsequent und zielgerichtet den Weg in den Tod zu gehen?

In seiner Interpretation des Shakespeare-Klassikers geht Stephan Thoss diesen Fragen nach und entdeckt eine Gesellschaft, die in Konventionen und Erwartungshaltungen erstarrt ist, ohne diese jemals einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Die Unfähigkeit der Generationen miteinander zu kommunizieren, die Gewaltbereitschaft Jugendlicher, die ihre Tage orientierungslos auf der Straße verbringen, vor allem aber die beiden jungen Liebenden stehen thematisch im Vordergrund.

Die musikalische Grundlage bildet die berühmte Ballettmusik von Sergej Prokofjew, die sich sowohl durch lyrische Finesse wie mitreißende Energie auszeichnet. Prokofjews 1938 entstandene Komposition zählt zu den herausragenden Werken der modernen Ballettliteratur.

In den Dialog mit Prokofjews eher deskriptivem Erzählstil stellt Thoss Werke des zeitgenössischen englischen Komponisten Michael Nyman. Bekannt geworden durch Filmmusiken für Peter Greenaway und Jane Campion (Das Piano) zeichnet Nymans Arbeit sich vor allem durch Opern (Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte) und hochsensible Kompositionen für Kammermusik und Soloinstrumente aus. Für seine Fassung von Romeo und Julia wählte Stephan Thoss u.a. Ausschnitte aus den Streichquartetten Nr. 3 und 4 sowie aus dem 2003 entstandenen 1. Violinenkonzert.

Choreografie/ Bühnenbild Stephan Thoss

Musik Sergej Prokofjew und Michael Nyman

Musikalische Leitung Wolfgang Ott

Kostüme Jelena Miletic

Video Andreas Etter

Dramaturgie Anja von Witzler

Ballett und Orchester des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

ATMENDE SKULPTUREN -- Stuttgarter Ballett in der Saison 2025/2026

Tänzerische Vielfalt wird großgeschrieben! "Oh Dear" von Fabio Adorisio, Choreograf und Solist des Stuttgarter Balletts, beschäftigt sich mit der unheimlichen Welt von Franz Kafka. Inspiriert vor…

Von: ALEXANDER WALTHER

SCHAUSPIEL VON PETER WEISS IM LANDTAG VON BADEN-WÜRTTEMBERG - die nächste Saison im Schauspiel Stuttgart

Ein interessantes Programm mit ungewöhnlichen Spielorten bietet das Schauspiel Stuttgart in der nächsten Saison an.  

Von: ALEXANDER WALTHER

SCHWEBENDE MELODIELINIEN -- Neue CD "Farasha" mit Sindy Mohamed (Viola) bei Berlin Classics

Dass auch die Viola als Instrument einen durchaus geheimnisvollen Zauber besitzt, beweist diese Neuaufnahme. Hier wird die Metamorphose eines Schmetterlings musikalisch dargestellt. "Farasha" ist…

Von: ALEXANDER WALTHER

VIRTUOSE LÄUFE UND KOLORATUREN -- Neue CD mit der Mezzosopranistin Megan Kahts bei Solo Musica/

Auf dieser CD lernt man die beiden Barockkomponisten Georg Friedrich Händel und Johann Adolph Hasse noch näher kennen. Sie waren zwei berühmte Meister, die nicht nur durch die Wechselbeziehung zu…

Von: ALEXANDER WALTHER

PLÄDOYER FÜR EINEN UNTERSCHÄTZTEN -- Neue CD mit Orchesterwerken von Max Reger beim Label Ondine

Zu Recht kann man sagen, dass Max Reger als Komponist immer noch unterschätzt ist. Dies beweist einmal mehr die interessante Neuaufnahme mit Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin op. 128 sowie "Eine…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche