Doch als Ex-Türsteher eines Nachtclubs nimmt er seine neue Aufgabe überaus ernst. Erst bei näherer Betrachtung erkennt er, warum das Objekt massiven Anstoß erregen könnte und der Eintritt erst ab 18 erlaubt ist. Die Collage besteht aus weiblichen Brustwarzen, die aus Pornoheften ausgeschnitten wurden. Dave ist schok-kiert, aber nach und nach erwacht sein Beschützerinstinkt für das ungewöhnliche Kunstwerk, denn schnell steht das Werk im Mittelpunkt des medialen Interesses.
Politiker und religiöse Fundamentalisten empören sich über den fleischgewordenen Gottessohn. Bis auf die Knochen verteidigt Dave das Bild gegen die Bigotterie und den Unverstand von Museumsbesuchern, Politik und Medien. Dennoch kann er nicht verhindern, dass das Exponat einem Anschlag zum Opfer fällt. Als die Künstlerin aber, statt verzweifelt zu sein, freudig gelassen reagiert, dämmert es Dave, dass seine Rolle offenbar die Hauptrolle im berechnenden Spiel des Kunstbetriebes ist.
„NippleJesus“ ist eine liebevolle Satire auf den zeitgenössischen Kunstbetrieb, erzählt aus der Perspektive eines Museumswärters.
Nick Hornby ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten zeitgenössischen Autoren Englands und durch seine beiden bereits verfilmten Romane „HighFidelity“ und „About a boy“ auch in Österreich einem breiten Publikum bekannt.
Mit der Aufführung des Monologs eines wider Willen in die Fänge des zeitgenössischen Kunstbetriebs geratenen Museumswärters gastiert das Landestheater an einem angemessenen Ort: dem Museum der Moderne Salzburg.
Astrid Großgasteiger
Ausstattung Laura Immler
Dramaturgie Angela Beyerlein
Dave Sebastian Fischer