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Sandkorn Theater Karlsruhe: Preisverleihung des 2. Sandkorn-Autorenwettbewerbs mit Publikumsbeteiligung

Samstag, 18. Juli 2009, 19 Uhr im Sandkorn-Fabriktheater

„GEFANGENE KÖRPER – ENTFESSELTE FANTASIE?“

 

Von knapp 90 Einsendungen werden fünf von der Fachjury nominierte Stücke und ihre Autoren an diesem Abend in Ausschnitten vorgestellt und vom Sandkorn-Ensemble überraschend in Szene gesetzt.

 

Zwei Preise werden vergeben:

- Der Preis des Fördervereins, den Sie als „Publikumspreis“ vergeben

- Der 1. Preis, den die Fachjury vergibt

Dem ersten Preis winkt die Uraufführung am Sandkorn in der Spielzeit

2009/2010.

Ein Highlight des Abends ist die direkte Zuschauer-Beteiligung an der

Verleihung des Publikumspreises, ein Geldpreis, den der Förderverein

stiftet.

 

Die nominierten Autoren und ihre Stücke:

 

Stefan Filipiak / Christian Linker: RaumZeit

Klaus Dieter Remus: Stanislawski ist tot

Christina Schmid: Die Einsamkeitsambulanz

Thor Truppel: Die schweigende Muse und der Hermaphrodit

Burkhard Wetekam: Eine Art Bruder

 

Die Jury des Sandkorn-Autorenwettbewerbs:

Birgit Voigt (Oberstudienrätin und Leiterin der Theater AG am

Max-Planck-Gymnasium Karlsruhe, Schultheaterbeauftragte); Dr. Rolf Fath

(Kulturamt Karlsruhe); Prof. Dr. Jan Knopf (Professor für

Literaturwissenschaft an der Universität Karlsruhe und Leiter der

Arbeitsstelle Bertolt Brecht);

Dr. Alfred Meschnigg (Regisseur und Kulturdezernent der Stadt Villach a.D.).

Vom Sandkorn-Theater: Nici Neiss (Schauspielerin und Autorin); Erik

Rastetter (Regisseur, Dramaturg und Kabarettist); Steffi Lackner (Stellv.

Theaterleiterin).

 

Die nominierten Autoren und ihre Stücke:

 

Christian Linker und Stefan Filipiak

Christian Linker, Jahrgang 1975, ist in Leverkusen aufgewachsen und lebt heute mit seiner Frau und seinem Sohn in Köln. Während seines Studiums der katholischen Theologie arbeitete er als Referent in der Jugend- und Erwachsenenbildung. Heute leitet er als hauptamtlicher Diözesanvorsitzender den Bund der Deutschen Katholischen Jugend. Seit 1999 schreibt Christian Linker Bücher für Kinder und Jugendliche. Sein erstes Kinderbuch „Ritter für eine Nacht“ erschien 1999. Seit 2002 erscheinen seine Jugendromane bei dtv-junior. Sein Romandebüt „RaumZeit“ wurde 2003 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. „Das Heldenprojekt“ stand auf der Liste „Die besten 7 Bücher für junge Leser“ von Deutschlandfunk und Focus. Im Oktober 2008 erschien sein neuer Roman „Blitzlichtgewitter“ (ausgezeichnet mit dem Hansjörg Martin Kinder- und Jugendkrimipreis 2009).

 

Stefan Filipiak wurde 1966 in Osnabrück geboren. Theaterengagements führten den Schauspieler nach Münster, Stendal, und Neuss. 2002 wechselte er in die freiberufliche Selbstständigkeit und ist seither als Theaterregisseur und Theaterpädagoge tätig. Das Projekt „JobAct – Der Zukunft eine Bühne“ wurde mit dem Deutschen Förderpreis Jugend in Arbeit ausgezeichnet. Er erarbeitete mit Jungschauspielern und Jugendensembles mehrere Theaterfassungen und Romandramatisierungen. Stefan Filipiak lebt mit seiner Lebensgefährtin und vier Kindern in der Nähe von Düsseldorf.

 

Das Stück: RaumZeit

In Zusammenarbeit haben Christian Linker und Stefan Filipiak die Theaterfassung von „RaumZeit“ enrtwickelt. Das Stück ist eng angelehnt an den Plot des Romanes. Der Roman war 2003 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert, die Theaterfassung hat es 2006 bis in die Endausscheidung des Baden-Württembergischen Jugendliteraturpreises geschafft. "RaumZeit" ist das Portrait eines jungen Mannes im Knast, hart und dicht an der Realität erzählt - und zugleich die Geschichte einer großen Liebe. Tim sitzt im Knast – zwanzig Monate Jugendstrafe. Statt Partys, Freunden, Mädchen: Misstrauen, Einsamkeit, Monotonie, dazu der tägliche Kampf, sich unter den Mitgefangenen durchzusetzen und nicht in gewaltsame Auseinandersetzungen zu geraten. Mühselig arrangiert er sich mit den Umständen. Bis etwas passiert, was eigentlich gar nicht passieren kann: Tim verliebt sich. In Martha, die von »draußen« kommt und dank Integrationsprogramm einmal wöchentlich im Knast auftaucht. Ein Hunger nach Leben erwacht in Tim und er denkt nur noch an Flucht. Der Gefängnispfarrer Bergkämper sagt ihm, was er nicht hören will: Eine Liebesbeziehung zu halten, wenn man im Knast sitzt, ist schwer genug – eine anzufangen praktisch unmöglich.

 

 

Christina Schmid

Geboren 1975 in der Slowakei, wurde sie 1983 in Angola entführt und nach drei Monaten freigelassen. Sie emigrierte 1990 nach Österreich und studierte Russisch und Publizistik in Salzburg. Nach freiberuflichen Tätigkeiten als Journalistin, in der Werbung und für Event-Organisationen, absolvierte sie eine Ausbildung in Kinesiologie, Energetik und Coaching und führt seit 2006 eine eigene Praxis in Wartberg und Kirchdorf, Oberösterreich. Christina Schmid ist verheiratet und hat zwei Kinder.

 

Das Stück:

Die Einsamkeitsambulanz

Franz Humer wird nach einem Schlaganfall in die Klinik eingeliefert. Er ist am ganzen Körper gelähmt, sprachlos. In diesem hilflosen Zustand wird Franz Humer zur Nebenfigur in einem Drama, das mit tragikomischen Elementen die Befindlichkeiten und persönlichen Leidensgeschichten des Krankenhauspersonals, der Ärztin, der Schwester, des Zivis und seiner Frau Maria Humer ausbreitet und unter die Lupe nimmt. Ein einsamer Goldfisch kommentiert die Situationen aus seinem gläsernen Gefängnis.

 

Klaus Dieter Remus, Jahrgang 1956, lebt in Berlin und freischaffender Autor. Als Absolvent der HFF Babelsberg, Diplom Film- und Fernsehwissenschaftler, war er mehrere Jahre als Dramaturg und Autor im DEFA-Studio für Spielfilme beschäftigt, arbeitete als Regisseur und Verfasser sowohl fernsehwissenschaftlicher Arbeiten, als auch Autor beim Kinomagazin „Film ab“ (ORB). Aus seiner Feder stammen viele Drehbücher, u.a. „Wilsberg“ (ZDF), „Mona M.“ (ZDF), „Letzte Worte“ (MDR) und das Theaterstück „Faustan“ (2006). Klaus Dieter Remus hat außerdem mehrere Jugendromane veröffentlicht: „Schwarzer Freitag für Robinson ....“ (dtv) ; „Point of no return“.

 

Das Stück:

Stanislawski ist tot

Ein meuternder Matrose der Deutschen Kaiserlichen Marine soll sich auf dem Rummelplatz buchstäblich zum Affen machen. Der Schausteller Ranz und seine Tochter Marie bestehen darauf, da ihre Lebensgrundlage, der Gorilla Albert vom Militär erschossen wurde. Mit viel Einfühlungsvermögen nach der Methode eines gewissen „Stanislauski“ soll aus dem jungen Revolutionär die Rettung für die Schaustellerfamilie werden. Das Stück nimmt einen authentischen Fall im August 1917 als Anlass mit teils absurder Anmutung der Frage nachzugehen: Kommt erst das Fressen und dann die Moral?

 

 

Thor Truppel stand zum ersten Mal im Alter von 9 Jahren in Eilenburg, wo er 1979 geboren wurde, auf der Bühne und verfasste schon früh eigene Theaterstücke. In den folgenden Jahren inszenierte er selbst an verschieden freien Theatern und Kleinkunstbühnen einige seiner Werke. Im Jahr 2000 wurde ihm für die Zusammenarbeit mit dem Jugendtheater BAFF e.V. aus Delitzsch der Jugendkunstpreis Sachsens verliehen. 2003 der Publikumspreis für „Amazonen“ bei den Theaterfestspielen in Annaberg-Buchholz. Beim Stückewettbewerb der Universität Göttingen erhielt er den 1. Preis. 2005 gründete Thor Truppel in Leipzig das freie Theater "Vir illustris", dort steht er auch wieder selbst auf der Bühne. Zusammen mit dem Ensemble erreichte der Autor 2008 beim Stückewettbewerb "Hin&Kunst" der Leipziger Fakultät für Theaterwissenschaften den dritten Platz. Seit 2009 leitet der Autor Dramaturgielehrgänge für Lehrer des Faches "Darstellendes Spiel".

 

Das Stück:

Die schweigende Muse und der Hermaphrodit

Eine Revue in Bildern

Die zwei Musen Thalia und Melpomene lassen in einem Fundus für Stummfilmkostüme die Zeit der Zwanziger Jahre wieder aufleben. Dabei treffen sie auch auf den ersten großen Filmstar jener Tage, Asta Nielsen. In der von den Musen geschaffene Traumwelt, setzt die Nielsen alles daran, die ersehnte Hauptrolle in einer spektakulären Hamletverfilmung zu bekommen. Da sie zwar den Produzenten des Filmes aber nicht die Rolle haben kann, schlüpft sie in Männerkleider. Beim Vorsprechen trifft sie schließlich auf Rudolph, der, in Frauenkleider gehüllt, um die Rolle der Ophelia buhlt. Zwischen den beiden entwickelt sich eine innige Freundschaft, ohne dass der eine vom Geheimnis des anderen weiß. Während die Dreharbeiten beginnen, kommt es zu mysteriösen Mordfällen. Nun geraten auch Rudolph und Asta in den Blickpunkt der Polizei. Um die Rollen der Geschlechter, um männliches und weibliches Lebensgefühl und das Geheimnis des wahren Hermaphroditen rankt sich das Stück.

 

 

Burkhard Wetekam, geb. 1968 am Rande des Ruhrgebietes, arbeitet als freier Journalist, Lektor und Autor und lebt in Hannover.

Er studierte Germanistik und Schulmusik und schreibt Musikkritiken, Reportagen und Features für Zeitschriften, Zeitungen und Rundfunkanstalten (DIE ZEIT, NDR, WDR, u.v.a.). Tätigkeiten in der universitären Weiterbildung und in der Medienberatung, mehrere Stipendien und Auszeichnungen für literarische Arbeiten: (Stipendiat beim Achten Literaturkurs in Klagenfurt, 2004, Literaturstipendium des Landes Niedersachsen, 2005, Förderpreis beim Literaturpreis Ruhrgebiet, 2005, Stipendium der Autorenwerkstatt Prosa des Literarischen Colloquiums Berlin, 2006). 2007 wurden seine Erzählungen „Dicke Schwestern“ veröffentlicht.

 

Das Stück: Eine Art Bruder

In „Eine Art Bruder“ geht es um die Auswirkungen medizinischer Grenzüberschreitungen. Ein Mann mischt sich in das Leben des Unternehmers Erik Stamm ein. Er verlangt Geld und Einfluss auf das Unternehmen. Stamm weist das weit von sich. Seine Frau ist zutiefst irritiert von dem Fremden, der sich als "eine Art Bruder" bezeichnet. Sie will wissen, was genau in Stamms Kindheit passiert ist, damals, als er schwer krank war. Eine moderne Variante der Geschichte von Kain und Abel.

 

 

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