Der Frankfurter Fotograf Alexander Paul Englert setzt mit dem Projekt Between Work and Paradise die Auseinandersetzung des schauspielfrankfurt mit dem Theater als künstlerischer Produktionsstätte fort. Das Interesse des Künstlers gilt den Schauspielerinnen und Schauspielern, die sich in ihrem Beruf, wie in kaum einem anderen, mit dem Leben und seinen Veränderungen auseinandersetzen müssen, um auf der Bühne eine mögliche Wirklichkeit verkörpern zu können.
Eine strahlende Susanne Böwe auf dem Schnürboden und eine verträumte Sabine Waibel am Fenster, die kritisch suchende, junge Anne Müller auf einem Container-Umschlageplatz, das Paddeln erinnert Max Landgrebe an seine Kindheit und Abak Safaei-Rad kann einen Kaiserschmarrn auch zwischen zwei Reisen genießen. Between Work and Paradise macht die konsensuelle Arbeit des Fotografen wie des Fotografierten am Bild deutlich, die sich bereits in der gemeinsamen Festlegung des fotografischen Prozesses manifestiert. Das Ergebnis wird damit wesentlich durch die Bereitschaft der Schauspielerinnen und Schauspieler geprägt, sich einzubringen, den Kontext zu bestimmen, sich dem Fotografen gegenüber zu öffnen, Individualität zuzulassen.
Das Projekt versteht sich als work in progress über die Spielzeit 06/07. Seit Herbst 2006 waren immer wieder unterschiedliche Porträts im öffentlichen Raum präsent, bespielten die Schauspieler die Stadt als Bühne, begegneten sie den Zuschauern auch außerhalb der Spielstätten. Durch die Sichtbarkeit der Schauspieler im Stadtraum wurde und wird der Dialog zwischen Theater und Publikum auch jenseits von Haus und Bühne fortgeführt. Nach und nach füllten sich zudem die Wände im Foyer des Großen Hauses mit den Aufnahmen der Ensemblemitglieder im DIN A0-Format – ein Auftritt aller, die das Gesicht des schauspielfrankfurt prägen.
Between Work and Paradise
by Alexander Paul Englert
Kuratorin: Leonore Leonardy
September 2006 – Juni 2007
Foyer Großes Haus schauspielfrankfurt und Stadtraum Frankfurt am Main