Er definierte eine neue Form von expressionistischem, slapstikartigen Humor und dadaistischer Sprachakrobatik. Brecht war von ihm beeinflusst, Tucholsky von ihm fasziniert, Erfolg hatte er nur sporadisch – Valentin war dem Publikum entweder zu grotesk oder schlicht zu pessimistisch. Gemeinsam mit seiner Bühnenpartnerin Liesl Karlstadt veranstaltete er die Skurrilitäten-Ausstellung »Panoptikum«, an der beide finanziell zugrunde gingen. Valentin starb verarmt und einsam 1948, nach einer in einem ungeheizten Theater zugebrachten Nacht.
Der gute Komiker nimmt eine sonderbare (und heute selten praktizierte) Stellung in der Gesellschaft ein: Er soll die Menschen im Lachen vereinigen und ihnen gleichzeitig die Defekte in ihrem Zusammenleben vor Augen führen. Grund genug für eine genauere Untersuchung der Causa »Humor in Deutschland«.
Regie: Tomas Schweigen; Grundraum: Maria-Alice Bahra, Jan Schroeder; Ausstattung: Susanne Hiller; Dramaturgie: Marcel Luxinger;
Darsteller: Nadja Dankers, Stefko Hanushevsky, Sascha Maria Icks, Max Landgrebe, Sebastian Schindegger, Silvester von Hösslin