Der wohlhabende Haarwasserfabrikant Gottlieb Biedermann gewährt dem obdachlosen Schmitz Quartier in seinem Haus, schließlich ist man ja ein guter Mensch, oder nicht? Biedermann plagt das schlechte Gewissen, denn er hat den Selbstmord seines langjährigen Mitarbeiters Knechtling zu verantworten, den er entlassen hat. Als Schmitz auch noch seinen Knastbruder Eisenring mitbringt und die beiden ein Dutzend Benzinfässer auf den Dachboden schleppen, wird Biedermann nervös. Allen Warnungen zum Trotz schafft er es nicht, die beiden ungebetenen Gäste vor die Tür zu setzen. Stattdessen geht Biedermann den Weg des geringsten Widerstandes und macht sich mit einer großzügigen Einladung den Feind zum Freund. Bevor er sich’s versieht, wird Biedermann zum Handlanger, hält die Zündschnur und drückt denen, die sich selbst als Brandstifter demaskieren, auch noch Zündhölzer in die Hand.
Mit Biedermann und die Brandstifter hat Max Frisch eine beißende Parabel über die menschliche Anpasserei, politische Blindheit und fehlende Zivilcourage geschrieben.
Max Frisch
Geboren 1911 in Zürich, arbeitete zunächst als Architekt, bevor er mit seinen Romanen Stiller, Homo faber, Mein Name sei Gantenbein und den Theaterstücken Andorra, Biedermann und die Brandstifter sowie Biografie. Ein Spiel zu einer der wichtigsten Stimmen der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur wurde. Vielfach ausgezeichnet, starb er 1991 in seiner Geburtsstadt.
Neben Sebastian Reiß, Evi Kehrstephan und Thomas Frank spielen die beiden Ensemble‐Neuzugänge Simon Käser und Christoph Rothenbuchner in der Inszenierung von Bernadette Sonnenbichler. Die junge Regisseurin inszenierte am Schauspielhaus Graz bisher Elling, The Homefront, Leonce und Lena sowie zuletzt die Uraufführung Blind Date auf der Hauptbühne.
Tickets
T 0316 8000, F 0316 8008‐1565 ‐ E tickets@buehnen‐graz.com
I www.schauspielhaus‐graz.com