Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Schauspielhaus Zürich: TOD EINES HANDLUNGSREISENDEN von Arthur MillerSchauspielhaus Zürich: TOD EINES HANDLUNGSREISENDEN von Arthur MillerSchauspielhaus Zürich:...

Schauspielhaus Zürich: TOD EINES HANDLUNGSREISENDEN von Arthur Miller

Premiere: Freitag, 17.9.2010, 20 Uhr, Schiffbau/Halle

Willy Loman ist sein ganzes Leben als Handlungsvertreter unterwegs gewesen, nun lassen im Alter die Kräfte nach. Erschöpft muss er erleben, dass er den Anforderungen seiner Umwelt nicht mehr gewachsen ist:

Im Geschäft zieht der Konkurrenzkampf an, es wird immer mehr auf Leistung und Effizienz gesetzt. Das Haus, das er mit seiner Frau Linda bewohnt, soll abbezahlt und der Lebensstandard aufrechterhalten werden. Immer mehr projiziert Willy die Erwartungen, die er selbst nicht erfüllen kann, auf seine Söhne, doch die scheitern an Willys übersteigerten Vorstellungen und jagen wie ihr Vater vergeblich dem Traum vom schnellen Erfolg nach. Als Willy gekündigt wird, ist das private wie berufliche Scheitern perfekt. Selbstmord, als Autounfall getarnt, um die Versicherungsprämie für die Familie zu kassieren, scheint der letzte Ausweg.

TOD EINES HANDLUNGSREISENDEN, 1949 in New York von Elia Kazan uraufgeführt,

ist bis heute Arthur Millers bekanntestes Stück. Vielfach verfilmt und auf die Bühne gebracht und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet (darunter auch der Pulitzer-Preis), erzählt diese Tragödie von einer Welt, in der die Träume der Werbung und die Maxime des finanziellen Erfolgs den Menschen aufs stärkste und groteskeste durchdringen.

Arthur Miller wurde am 17. Oktober 1915 in New York als Sohn eines

Textilfabrikanten geboren. Er stammt aus einer Familie polnischjüdischer

Einwanderer. Der Vater war ein wohlhabender Textilfabrikant, der jedoch während der Depression zu Beginn der dreissiger Jahre sein gesamtes Vermögen verlor. Nach Abschluss der High School studierte Miller ab 1934 an der Ann Arbor University of Michigan Journalismus.

Ab Mitte der 40er Jahre feierte Miller mit Stücken wie „Alle meine Söhne“ (1947), „Tod eines Handlungsreisenden“ (1949), „Hexenjagd“ (1953), „Nach dem Sündenfall“ oder „Zwischenfall in Vichy“ (beide 1964) auf den grossen Bühnen Erfolge. 1956 heiratete er die Schauspielerin und Sängerin Marilyn Monroe, von der er sich 1961 wieder scheiden liess. Arthur Miller verstarb am 10. Februar 2005 nach langem Krebsleiden an Herzversagen in Roxbury (Connecticut).

Stefan Pucher, 1965 in Giessen geboren, studierte Theaterwissenschaft und Amerikanistik. Er erarbeitete verschiedene Performance-Projekte, u.a. am TAT in Frankfurt am Main und mit der britischen Gruppe „Gob Squad“. Pucher inszenierte u.a. am Theater Basel, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, an der Volksbühne Berlin, den Münchner Kammerspielen und am Schauspielhaus Zürich, wo er während der Marthaler-Direktion Hausregisseur war. Seine in dieser Ära entstandenen Inszenierungen von Tschechows „Drei Schwestern“, Shakespeares „Richard III“ und Max Frischs „Homo Faber“ wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen, ebenso wie seine Inszenierung von Shakespeares „Der Sturm“ an den Münchner Kammerspielen (2008). Am Schauspielhaus Zürich brachte Stefan Pucher zuletzt das Projekt „The Iron Curtain Star“ mit Alexander Scheer auf die Bühne und inszenierte Shakespeares „Der Kaufmann von Venedig“ sowie „Die Perser“ von Aischylos.

Übersetzung Katrin Janecke

Regie Stefan Pucher

Bühne Stéphane Laimé

Kostüme Marysol del Castillo

Musik Christopher Uhe

Video Sebastian Pircher (impulskontrolle)

Licht Markus Keusch

Dramaturgie Katja Hagedorn

Willy Loman Robert Hunger-Bühler

Linda Loman Friederike Wagner

Biff Sean McDonagh

Happy Jan Bluthardt

In weiteren Rollen Jonas Gygax

Julia Kreusch

Markus Scheumann

Siggi Schwientek

Michaela Steiger

Weitere Vorstellungen im Schiffbau/Halle:

17./ 18./ 20./ 21./ 22./ 24./ 28./ 29. September, jeweils 20 Uhr

Weitere Vorstellungen sind in Planung.

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 16 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

DER MUSIKKRITIKER LÄSST GRÜSSEN -- "Der Tod, das muss ein Wiener sein" im Renitenztheater Stuttgart

Das Wiener Kaffeehaus als Institution wurde hier gebührend gefeiert. Nikolaus Büchel bereitete das Ganze als Regisseur und gebürtiger Wiener auch kabarettistisch auf: "Wie kommt der Wolf ins…

Von: ALEXANDER WALTHER

SPIEL ZWISCHEN LICHT UNDS SCHATTEN -- "Otello" von Giuseppe Verdi in der Staatsoper STUTTGART

Die Inszenierung von Silvia Costa integriert Videoeinlagen von John Akomfrah, wo die Otello-Tragödie in eindringlichen Bildern nachgezeichnet wird. Der erste Akt ist geprägt von einer Statue und einem…

Von: ALEXANDER WALTHER

ZWISCHEN KLASSIK UND UNTERHALTUNG -- "Heavy Metal aus Schwaben" im Schloss Bietigheim-Bissingen

Das Tuba-Euphonium Quartett des Landesblasorchesters Baden-Württemberg mit Steffen Burkhardt, Peter Teufel, Erich Hermann und Markus Scholl präsentierte einen interessanten Streifzug durch die…

Von: ALEXANDER WALTHER

ZAUBEREI UND KABARETT VERBUNDEN -- Kabarett mit Thomas Fröschle im Glasperlenspiel ASPERG

"Investigative Comedy vom Feinsten" präsentierte Thomas Fröschle im Glasperlenspiel, wobei er auf die Verwechslung mit "Äffle und Pferdle" gleich zu Beginn hinwies. Zauberkunst und Kabarett wurden…

Von: ALEXANDER WALTHER

VOM MEERESUNGEHEUER VERSCHLUCKT -- : "Pinocchios Abenteuer" von Lucia Ronchetti bei der Jungen Oper im Nord Stuttgart

Die Regisseurin Teresa Hoffmann versetzt Pinocchios Abenteuer in ihrer farbenprächtigen Inszenierung in eine fantastische Zwischenwelt. Damit wird ein Spielraum geöffnet, in dem Regeln gelten, die…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche