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Spielzeiteröffnung 2012: Hundert Jahre Münchner Kammerspiele

Johan Simons' dritte Spielzeit ist eine ganz besondere: Es ist die einhundertste der Münchner Kammerspiele, die am 11. Oktober 1912 eröffneten. Seit den Anfängen sind die Kammerspiele von einem starken Ensemble geprägt, das die Auseinandersetzung mit der Gegenwart sucht.

 

Am 29. September eröffnet Sebastian Nübling mit ORPHEUS STEIGT HERAB von Tennessee Williams das Schau­spielhaus. Der Regisseur führt damit seine langjährige Zusammenarbeit mit den Kammerspielen fort und stellt sich der Frage: „Wie geht das, Zusammenleben?“ Es spielen Tim Erny, Sylvana Krappatsch, Angelika Krautzberger, Risto Kübar, Christian Löber, Lasse Myhr, Jochen Noch, Annette Paulmann, Wiebke Puls und Cigdem Teke.

 

Im Werkraum inszeniert am 30. September die polnische Regisseurin Barbara Wysocka WOYZECK/ WOZZECK und verbindet Georg Büchners Dramenfragment über den von der Gesellschaft deformierten Mörder mit Alban Bergs Oper. Sie zeigt wie Gewalt entsteht und was passiert, wenn ein System zu lange Druck auf einen Menschen ausübt.

 

Die Spielhalle eröffnet am 6. Oktober die Uraufführung DER IMAGINÄRE SIBIRISCHE ZIRKUS DES RODION RASKOLNIKOW von Kristian Smeds nach Fjodor M. Dostojewski. Im Zentrum stehen Motive aus 'Schuld und Sühne'. Zusammen mit seiner Gruppe von Schauspielern aus Budapest, München, Tallinn und Helsinki lässt sich der finnische Regisseur Smeds von den Visionen des berühmtesten Mörders der Literaturgeschichte inspirieren.

 

Am 27. Oktober inszeniert Johan Simons dann im Schauspielhaus die Uraufführung von Elfriede Jelikneks DIE STRASSE. DIE STADT. DER ÜBERFALL. Wer durch die Maximilianstraße flaniert, dem blitzen Lichtreflexe aus den Schaufenstern und Vitrinen auf die Netzhaut. Hier feiert sich die Welt der Mode, fein inszeniert hinter Glas. Grund genug, diese Straße einmal genauer zu befragen. Johan Simons hat Elfriede Jelinek gebeten, ein Stück über Mode und die Maximilian­straße zu schreiben. Eine neue Sprach-Kollektion aus dem Hause Jelinek.

 

Die Münchner Kammerspiele verstehen sich als ästhetisch innovatives, zeitgenössisches euro­päisches Stadt-Theater, das gesellschaftspolitisch ausgerichtet ist. In diesem Sinne beginnen wir 100 MK mit einem viertägigen Festwochen­ende vom 11. bis 14. Oktober: mit Brand- und Festreden, mit 50 Erzählungen aus dem Zuschauer­raum, einem Lese­marathon mit 25 Objekten der Theatergeschichte, mit Tanzen zu elektronischer Musik im entkernten Parkett bis zum Morgengrauen, und mit einer Bürger­ver­samm­lung zur Zukunft der Stadtgesellschaft auf der Maximilian­straße.

 

Danach geht es weiter am 16. Oktober mit einer Lesung Uwe Dicks aus seinem Roman SAUWALDPROSA, dem Wortwurzelwerk des poetischen Rebellen wider aller Hierarchien, das Ende September in Zusammenarbeit von BR und dem Verlag Antje Kunstmann erstmals als zwölfteiliges Hörspiel in der Regie von Michael Lentz erscheint.

 

Vom 18. bis 20. Oktober findet die Kipphardt-Tagung STÖREN AUF LUSTVOLLE WEISE statt. Der Autor gilt als einer der wichtigsten Vertreter des dokumentarischen Theaters, und die interdisziplinäre Tagung zu seinem 90. Geburtstag möchte zeigen, dass seine Verfahren auch im heutigen Theater präsent sind.

 

Als erstes Konzert der Reihe KAMMERMUSIKNACHT, die Johan Simons 2010 gemeinsam mit Alexander Liebreich des Münchner Kammerorchesters ins Leben gerufen hat, erklingt am 19. Oktober das Musiktheaterstück ZWIELICHT des griechisch-französichschen Komponisten Georges Aperghis.

 

Am 23. Oktober gehen mit M8MIT! RELOADED die Jugendclubs der Kammerspiele in die nächste Runde – für alle Jugendlichen zwischen 15 und 21, die gemeinsam mit Schauspielern selbst einmal Theater machen möchten.

 

Und in der Reihe JAHRHUNDERTBRIEFE lesen am 24. Oktober André Jung und Stefan Hunstein aus dem Brief­wechsel von Joseph Roth und Stefan Zweig, den Einführungsvortrag hält Jens Malte Fischer.

 

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