Der Zuschauer wählt aus, was er neben der Eröffnungsproduktion „Baumeister Solness“ noch sehen will.
Die Auseinandersetzung mit den SPUREN der Geschichte und dem Ort in der Mitte Berlins ist dem Maxim Gorki Theater ebenso wichtig wie die SUCHE, die am Beginn jeder neuen Arbeit steht. SPUREN. SUCHE. steht aber auch für Neugier, Abenteuerlust und Entdeckermut.
Ouvertüre um 18.00 Uhr
Spielrunde 1 um 19.00 Uhr :
BAUMEISTER SOLNESS Henrik Ibsen
Halvard Solness ist ein erfolgreicher Architekt. Ihn treibt die Angst vor dem Fall und vor der Jugend an. Unerwartet taucht die junge Hilde Wangel auf. Vor Jahren hat er ihr ein Königreich versprochen. Gemeinsam mit Hilde wagt Solness noch einmal alles.
Es spielen: Cristin König, Iringó Réti, Anja Schneider; Peter Kurth, Andreas Leupold, Peter Moltzen. Regie: Armin Petras, Bühne und Kostüme: Susanne Schuboth
Spielrunde 2 um 21.00 Uhr
Der Zuschauer entscheidet sich für eines dieser sechs Stücke:
BERLIN EIN MEER DES FRIEDENS Einar Schleef
Eine Wohnung im Ost-Berlin der 80er Jahre. Bei Bier und Pralinen sitzt ein Ehepaar vor dem Fernseher und besieht sich den Krieg, bis die Flut kommt, der keiner entkommen kann.
Es spielen: Ruth Reinecke und Fabian Gerhardt. Regie: Sebastian Baumgarten, Bühne: Alexander Wolf, Kostüme: Ellen Hofmann
BERLINER VERHÄLTNISSE Raul Zelik
Mario ist 32. Plötzlich wird klar: So kann es nicht weitergehen. Zwischen Inkasso-Business, bosnischen Frauen und globalisierungskritischen Mitbewohnern wird’s eng.
Es spielen: Ellen Schlootz; Felix von Hugo, Ingolf Müller-Beck, Holger Stockhaus, Frank Wiegard. Regie: Peter Kastenmüller, Bühne: Michael Graessner, Kostüme: Keria Schreiber
DER STARKE STAMM Marieluise Fleißer
Sattlermeister Bitterwolf feiert das Begräbnis seiner Frau. Doch statt zu trauern, geht es den Gästen ums Erben. Alle sind bis über beide Ohren verschuldet. Es gilt: Alles oder Nichts! Nur Schwägerin Balbina gibt nicht auf.
Es spielen: Anika Baumann, Ursula Werner; Ulrich Anschütz, Tim Hoffmann, Peter Kurth, Florian Stetter. Regie: Hermann Schein, Bühne und Kostüme: Stefan Heyne
DRAUSSEN VOR DER TÜR Wolfgang Borchert
Beckmann hat genug. Er hält es nicht mehr aus in der Welt der anderen,
die für ihn keinen Platz haben. Doch für den Tod ist er noch nicht reif. Ein Stationendrama, das von der Fortsetzung des Krieges durch soziale Ausgrenzung erzählt.
Es spielen: Iringó Réti, Danielle Schneider, Stephanie Stremler; Silvio Hildebrandt, Wolfgang Hosfeld, Ronald Kukulies, Gunnar Teuber. Regie: Matthias Huhn, Bühne: Michael Graessner, Kostüme: Jutta Kreischer
DIE HAMLETMASCHINE Heiner Müller
Erinnerung an ein Staatsbegräbnis wenige Tage nur vor dem ungarischen Aufstand. Der Sohn eines stalinistischen Führers verzweifelt über das Endspiel einer großen Hoffnung. Ophelia stirbt unzählige Tode, „solange diese Maschine ihm zugehört“. Ein Hamlet des 20. Jahrhunderts, das mit Terror endet.
Es spielen: Hanna Eichel und Robert Kuchenbuch. Regie: Alexander Hawemann, Bühne und Kostüme: Annette Riedel
WESTWÄRTS Rolf Dieter Brinkmann
In Brinkmanns Gedichten ist alles literaturfähig, auch und gerade das „Gewöhnliche“. Unter dem Druck der Bilder wird die Sprache so zur gefährlichen Waffe dieses Dichterterroristen in radikal eigener Sache. Eine Reise nach Amerika, in die Erinnerung und Brinkmanns Heimat Vechta. Es spielt: Michael Klammer. Regie: Niklas Ritter
Spielrunde 3 um 22.30 Uhr
Der Zuschauer entscheidet sich für eines dieser drei Stücke:
DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHERS Johann Wolfgang Goethe
Werther will weg, immer nur weg. Seine Mutter sähe ihn gern „in Aktivitäten“, aber „tief in seinem Inneren“ fühlt er eine Leere. Lotte soll diese „Lücke“ füllen. Doch Lotte gehört Albert. Fern jeder Lebensaufgabe und Bindung wird für Werther der freie Wille zur Marter.
Es spielen: Fritzi Haberlandt; Ronald Kukulies, Hans Löw. Regie: Jan Bosse, Bühne: Stéphane Laimé, Kostüme: Kathrin Plath, Musik: Arno P. J. Kraehahn
MUTTER KÜSTERS FAHRT ZUM HIMMEL Rainer Werner Fassbinder (Uraufführung)
Emma Küster erfährt aus dem Radio, dass ein Arbeiter seinen Personalchef
erschossen hat. Der Täter, ihr Ehemann Hermann, beging anschließend Selbstmord. Gegen Skandalpresse und Familie kämpft Emma um ihre Würde und Hermanns guten Ruf.
Es spielen: Hanna Eichel, Ruth Reinecke, Stephanie Stremler; Ulrich Anschütz, Guido Lambrecht, Gunnar Teuber.
Regie: Heiko Senst, Bühne und Kostüme: Andrea Kannapee
DAS HAUS Einar Schleef (Uraufführung)
Die Passionsgeschichte eines Maurers, der auf der Baustelle seines Lebens scheitert. Eine DDR-Kleinfamilie hat im Thüringer Wald ein Haus um die eigene Leere gebaut. Als alles eingerichtet ist, stellt sich die Frage: Was ist Leben, wenn die Arbeit getan ist?
Es spielen: Andreas Leupold sowie Musiker der Universität der Künste. Regie: Armin Petras, Bühne und Kostüme: Annette Riedel