Der Förster, der Schulmeister und der Pfarrer betrinken sich derweil und träumen im Wald von ihren eigenen Lieben. Bei einem Überfall der Füchse auf einen Geflügelhändler wird die Füchsin erschossen. Und auch bei den Menschen kehrt traurige Stimmung ein. Trost findet der alt gewordene Förster nur wieder im Wald im ewigen Kreislauf der Natur", so bringt Operndirektor und Produktionsdramaturg Francis Hüsers die Handlung von Leoš Janáčeks Oper »Das schlaue Füchslein« auf den Punkt.
Mit diesem Bild des Menschen im Einklang mit der Natur komponierte der auf die 70 zugehende Leoš Janáček auch einen altmeisterlichen Trost für seine eigenen Gefühle des Verzichts: denn selbstverständlich findet die Liebe zu seiner 37 Jahre jüngeren Muse Kamila Stösslová – eine verheiratete, attraktive Frau – auch in dieser Oper ihren sehnsüchtigen Ausdruck. Janáčeks zauberhafte »Füchslein«-Musik ist klangmalerisch eingängig im Wald verortet, fühlt impressionistisch schillernd mit den Figuren von Mensch und Tier und wartet nicht selten mit liebevoll gestalteter Komik auf.
Die Regie übernimmt Johannes Erath, der damit nach »La Traviata« 2013 jetzt seine zweite Neuproduktion an der Staatsoper Hamburg präsentiert. Für sein Regiekonzept ließ er sich von Traumdeutung und Filmtechniken inspirieren, er erzählt die Geschichte aus der Perspektive des Försters: im Kern des Stückes steht ein Mann, der »nach Irren und Wirren sein Leben betrachtet und überdenkt, verbunden mit der Angst, etwas verpasst zu haben oder falsch gehandelt zu haben.« Für Johannes Erath erzählt die Oper letztlich vom Trost, »den das Wissen und die Aufgehobenheit im Zyklus der Natur vielleicht für uns bereithalten kann.«
Die Kostüme von Katharina Tasch vermischen Attribute von Menschen und Tieren, und auch das Bühnenbild von Katrin Connan lässt Assoziationen zu und Raum für Phantasie: da wächst der Wald im Wirtshaus, die Kirche findet sich in den Bäumen wieder, und der Hühnerstall wird zum 20er-Jahre Varieté-Theater.
Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Lawrence Foster. Der amerikanische Dirigent ist regelmäßiger Gast an der Staatsoper Hamburg und leitete hier zuletzt Vorstellungen von »Der Freischütz«, »Carmen« und »Don Giovanni«. Die Rolle der Füchsin Schlaukopf übernimmt Hayoung Lee. Die in Seoul geborene Sopranistin ist seit 2005/06 im Ensemble der Staatsoper und hat an der Dammtorstraße zahleiche große Partien gesungen wie Violetta, Adina, Susanna, Lucia und Zerbinetta. In den Vorstellungen am 27. und 29. März sowie am 5. April übernimmt Sylvia Schwartz die Partie. Die spanische Sopranistin gehört zu den gefragtesten Sängerinnen der jüngeren Generation und gastiert an allen großen Opernhäusern. Der aus Tallinn stammende Lauri Vasar singt die Partie des Försters, der Bariton ist seit 2009/10 Ensemblemitglied in Hamburg und hat hier zuletzt Don Giovanni, Wolfram, Sharpless und Escamillo interpretiert. Mitglieder des Kinderchors Hamburger Alsterspatzen verkörpern Rollen wie Grille, Heuschreck und Frosch. Die Einstudierung des Chores hat Eberhard Friedrich.
Inszenierung: Johannes Erath
Bühnenbild: Katrin Connan
Kostüme: Katharina Tasch
Licht: Joachim Klein
Dramaturgie: Francis Hüsers
Chor: Eberhard Friedrich
Förster
Lauri Vasar
Försterin / Eule
Renate Spingler
Der Schulmeister / Mücke
Peter Galliard
Pfarrer / Dachs
Florian Spiess
Háraschta
Levente Páll
Gastwirt Pasek
Manuel Günther
Füchsin Schlaukopf
Hayoung Lee
Fuchs
Hellen Kwon
Hahn
Anat Edri
Dackel / Specht
Ida Aldrian
Gastwirtin / Schopfhenne
Solen Mainguené
Grille / Heuschreck / Frosch
Hamburger Alsterspatzen
Orchester
Philharmoniker Hamburg
Chor
Chor der Hamburgischen Staatsoper
Vorstellungen: 12., 16., 19., 23., 27. und 29. März 2014, 5. April 2014
Karten sind an der Tageskasse der Hamburgischen Staatsoper, unter der Telefonnummer
040 / 35 68 68, im Internet unter www.staatsoper-hamburg.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.