»Final Fiction« ist ein Stück über die Sehnsucht nach einem ganz besonderen Leben, der Hoffnung auf das, das mich zu diesem einen bestimmten Ich macht. Bruchstücke einer Biografie, Fragmente einer Weltanschauung, Blitzlichter einer Lebenshaltung – all die Momente, die großen Wünsche und die bitteren Enttäuschungen ebenso wie die alltäglichen kleinen wiederkehrenden Rituale, sie alle zusammen werden getragen von unserer Sehnsucht nach diesem einen ganz besonderen Leben, der Hoffnung auf ein Etwas, das mich zu diesem einen bestimmten Ich macht.
Doch am Ende liegen die Erinnerungen in einem Leben herum wie Gegenstände in einer zurückgelassenen Wohnung. Wir geben unserem Leben Gestalt und dann stehen wir doch vor versprengten Überbleibseln, dem Nichts oder dem großen Abrechner, der unsere Lebensutensilien als Ware unter den Hammer bringt. Selbst wenn ein Leben sich für einen Moment in den eigenen oder den Augen anderer nicht mehr nur als ein Mosaik lesen ließe, sondern als die Spur dieses einen ganz besonderen Menschen, hat dieses Bild noch Dauer, wenn das Fest vorüber ist? Welches Bild von uns bleibt bestehen? Bleiben wir die Erinnerung, die wir selber sein wollten? Wer werden wir gewesen sein?
Choreografie: Jan Pusch – Musik Beat Halberschmidt – Bühne Geelke Gaycken – Kostüme Ullinca Schröder – Dramaturgie Sigrid Schonlau
Mit dem Ensemble von Staatstheater Tanz Braunschweig