Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Städtische Bühnen Münster: "Winterreise" - Eine Choreographie von Daniel Goldin Städtische Bühnen Münster: "Winterreise" - Eine Choreographie von Daniel...Städtische Bühnen...

Städtische Bühnen Münster: "Winterreise" - Eine Choreographie von Daniel Goldin

Premiere der Neueinstudierung: 06. Februar 2010, 19.30 Uhr, Kleines Haus

 

Daniel Goldins Choreographie „Winterreise“ zum gleichnamigen Liederzyklus von Franz Schubert ist seit ihrer Uraufführung im Dezember 2003 ein echter Publikumshit.

 

Auch die Presse lobte diese Arbeit als eine seiner besten überhaupt. In der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift „ballettanz“ im Sommer 2004 erhielt Daniel Goldin für seine Interpretation der „Winterreise“ eine Nominierung in der Kategorie „heraus-ragender Choreograf“. Darüber hinaus wurde die „Winterreise“ zu Gastspielen in Ludwigsburg und Ludwigshafen eingeladen. Jetzt kehrt die „Winterreise“ in einer Neueinstudierung auf die Bühne in das Kleine Haus zurück.

 

Als Franz Schubert die „Winterreise“ 1827 komponierte, lebte er mit dem Tod, der Einsamkeit und den Erfahrungen unerfüllter Liebe. In einer Art Schaffensrausch ver-tonte er im Februar die ersten 12 Gedichte von Wilhelm Müller, die er im Almanach Urania Taschenbuch auf das Jahr 1823 gefunden hatte. Im Herbst folgten die 12 weiteren Lieder. Was Schubert seinen Freunden dann als „Zyklus schauerlicher Lie-der" vorstellte, stieß bei der ersten Darbietung auf wenig Anerkennung. Zu depres-siv, zu hoffnungslos schien das Werk, das von einem in der Liebe enttäuschten Mann und dessen ziellose Reise durch eine erstarrte Winterlandschaft erzählt.

 

Das Schmerzvolle der „Winterreise“ ist das Nebeneinander von Glück und Unglück, das Nicht-Loslassen-Wollen und der Gedanke, was hätte sein können. Peter Gülke bezeichnet den Zyklus treffend als „Psychogramm eines melancholischen Charak-ters, als lyrisch-musikalische Anatomie der Melancholie." Manche Interpreten sehen darüber hinaus in der „Winterreise“ einen gesellschaftskritischer Kommentar Schu-berts zu den reaktionären politischen und sozialen Verhältnissen seiner Zeit. Die un-glückliche Liebesgeschichte dient als Chiffre für den Verlust vom Ideal der Freiheit, vom Ideal einer besseren Gesellschaft.

 

Choreographie: Daniel Goldin

Bühnenbild und Künstlerische Mitarbeit: Matthias Dietrich

Kostüme: Gaby Sogl

Lichtgestaltung: Reinhard Hubert

Dramaturgie: Sabine Dollnik

Choreographische Assistenz: Laura Delfino

 

Es tanzen:

Alice Cerrato, Hsuan Cheng, Karen Ilaender, Tsutomu Ozeki, Francesco Pedone, Ines Petretta, Antonio Rusciano und Matthias Schikora

 

Weitere Vorstellungen im Februar:

Mittwoch, 10. Februar, 19.30 Uhr

Samstag, 13. Februar, 19.30 Uhr

Freitag, 19. Februar, 19.30 Uhr

Samstag, 27. Februar, 19.30 Uhr

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EIN BEWEGENDER FEUERREITER -- Liedmatinee - Verleihung der Hugo-Wolf-Medaille in der Staatsoper Stuttgart

Die New York Times bezeichnete das Liedduo Christian Gerhaher (Bariton) und Gerold Huber (Klavier) als "größte Liedpartnerschaft der Welt". Dies betonte Kammersängerin Christiane Iven in ihrer…

Von: ALEXANDER WALTHER

NEUE SPHÄREN IM LICHTKEGEL -- Sao Paulo Companhina de Danca im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Mit der Deutschen Erstaufführung von "The Eight" gedenkt der Choreograph Stephen Shropshire des 200. Geburtstags von Anton Bruckner. In den Kostümen von Fabio Namatame erklingt das Finale von…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIZVOLLES SPIEL MIT KLASSISCHEN FORMEN -- Konzertabend beim deutsch-türkischen Forum mit Gülsin Onay und Erkin Onay im Hospitalhof STUTTGART

Sie ist Staatskünstlerin der Türkei und eine renommierte Pianistin: Gülsin Onay. Sie trat auch mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf. Zusammen mit ihrem Sohn Erkin Onay (Violine)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑