Molières Gegner waren die heuchlerischen Geistlichen seiner Zeit, die mit all ihrer Macht die Aufführung des »Tartuffe« verhindern wollten.
Molière führt den Heuchler und sein Opfer einem Publikum vor, das keinen Moment darüber im Zweifel gelassen wird, welche schlechten Absichten hier verfolgt werden und wie naiv Orgon sein muss, um diese nicht sehen zu können. Das Böse bezieht seine Macht nicht aus seiner unerkennbaren Gestalt, sondern ganz im Gegenteil, das Böse ist kinderleicht zu erkennen. Doch Orgon ist, wie wir alle, immer wieder dazu gezwungen, Menschen und der Welt zu vertrauen, wenn er leben will: Ohne Vertrauen wird jedes menschliche Verhältnis unmöglich. Außerdem ist das Böse manchmal auch ganz passend für unsere eigenen Pläne. Und was wäre, wenn Tartuffe heute die Wahrheiten verkörpert, die die Welt hören will?
Regie: Michael Thalheimer
Bühne Olaf Altmann
Kostüme Nehle Balkhausen
Musik Bert Wrede
Dramaturgie Bernd Stegemann
Orgon Ingo Hülsmann
Elmire Regine Zimmermann
Tartuffe Lars Eidinger
Dorine Judith Engel
Marianne Luise Wolfram
Damis Franz Hartwig
Valère Tilman Strauß
Cléante Kay Bartholomäus Schulze
Madame Pernelle Felix Römer
Monsieur Loyal Urs Jucker
Weitere Vorstellungen am 21., 25. und 27.12. um 20 Uhr