Doch die Zensur erhob strikte Einwände gegen jegliche realen Bezüge und verlangte erhebliche Änderungen des Librettos. So verlegte man die Handlung von Stockholm nach Boston, aus dem schwedischen König wurde der englische Graf Riccardo, Gouverneur von Boston: Trotz Warnungen vor einer gegen ihn gerichteten Verschwörung will Riccardo zu einem Maskenball einladen. Die Wahrsagerin Ulrica sieht sein baldiges Ende voraus. Als Riccardo und Amelia, die Frau seines engsten Vertrauten Renato, sich gegenseitig ihre Liebe gestehen und Renato davon erfährt, wandelt sich seine bisher blinde Gefolgschaft in blinden Hass. Auf dem Maskenball kommt es zur finalen Entscheidung …
Mit Immo Karamans Inszenierung UN BALLO IN MASCHERA (EIN MASKENBALL) von Giuseppe Verdi eröffnet die Oper Bonn die neue Saison. Bei der Premiere geben die Solisten Daniela Denschlag (Ulrica) und George Oniani (Riccardo) ihr Debüt als Ensemblemitglieder auf der Bonner Opernbühne. In weiteren Hauptrollen sind Irina Oknina (Amelia) und Mark Morouse (Renato) zu erleben; als Oscar ist Anna Virovlansky zu sehen und zu hören.
Auch Immo Karaman stellt sich zum ersten Mal mit einer Regie-Arbeit in Bonn vor: Der deutsch-türkische Regisseur ist 1972 geboren und arbeitete am Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen u.a. mit Peter Konwitschny und Dietrich Hilsdorf zusammen. Inzwischen ist er an vielen großen Bühnen Deutschlands und der Schweiz tätig. 2006 wurde Immo Karaman der Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für junge Künstler verliehen. Die musikalische Leitung hat Will Humburg: Der international renommierte Opern- und Konzertdirigent war von 1992 bis 2004 Chefdirigent der Städtischen Bühnen Münster. Er gastierte u.a. an der Mailänder Scala, in Rom, Florenz, Lissabon und Dresden. Das italienische Opernrepertoire bildet einen Schwerpunkt seines musikalischen Schaffens. Die Fachzeitschrift Opernwelt nominierte ihn für die Auszeichnung „Bester Dirigent des Jahres“ u.a. für sein „Norma“-Dirigat am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken.